Das Ende der Dürrezeit?

von Günther Jakobsen13:09 Uhr | 15.02.2008

Die Meldung der Woche kam aus Nürnberg, wo Hans Meyer nach über zwei Jahren unerwartet von seinem Amt als Club-Trainer enthoben und durch Thomas von Heesen ersetzt wurde. Zu seinem Ligadebüt wartet mit Werder Bremen gleich ein ganz dicker Brocken auf den 46-Jährigen. Das Spitzenspiel bestreiten der Karlsruher SC und Bayer Leverkusen.

Sollten die von Erfolgscoach Edmund Becker betreuten Badener siegen (was nach dem bisherigen Saisonverlauf keine große Überraschung wäre), würden sie die Werkself hinter sich lassen und auf einen UEFA-Cup-Platz vorstoßen. Außergewöhnlich ist die Tatsache, dass der Aufsteiger trotz seiner geringen Trefferausbeute, die dazu noch identisch mit der Anzahl der Gegentore ist (23:23), schon 32 Zähler gesammelt hat und sich auf dem sechsten Rang befindet. Mit einem Verhältnis von 24:24 ist das gleiche Phänomen bei der nur eine Position schlechter stehenden Frankfurter Eintracht zu beobachten, die sich nach ihren Auftaktdreiern gegen Berlin und Bielefeld nun in Rostock beweisen muss. Für den Tabellen-14. von der Ostsee geht es darum, die Zwei-Punkte-Distanz zu den Abstiegsplätzen zu halten oder nach Möglichkeit auszubauen. Diese Zielsetzung verfolgt auch Arminia Bielefeld. Der mit zwei Niederlagen völlig missratene Einstand von Michael Frontzeck hat nicht nur auf die Schultern des neuen Übungsleiters, sondern auf die der gesamten Mannschaft eine Menge Druck geladen, der mit einem Sieg gegen Hertha BSC vorerst abgeworfen werden könnte. Noch schlechter als den Ostwestfalen geht es den unter dem Strich platzierten Teams aus Nürnberg, Cottbus und Duisburg. Während die Letztge-nannten mit Stuttgart (MSV) und Dortmund (Energie) auf eigenem Terrain spielen dürfen, müssen die Franken auswärts und das auch noch beim Tabellenzweiten ran. Hoffnungslos reist der Club jedoch keineswegs nach Bremen, denn Meyer-Nachfolger Thomas von Heesen, der bis 2009 unterschrieb und im Falle des Abstiegs bleiben würde, soll von der Seitenlinie aus für frischen Wind sorgen – auch wenn die Generalprobe im UEFA-Pokal ergebnistechnisch misslang.

Eine kleine Dürreperiode durchlebt zurzeit der HSV. Der Traditionsverein konnte bei vier Remis keine seiner letzten fünf Begegnungen für sich entscheiden. Wollen die Hamburger weiter an vorderster Front mitmischen, müssen sie am Sonntag gegen die soliden Bochumer (23 Punkte) gewinnen. Bereits am letzten Spieltag an den Hanseaten vorbeigezogen ist der FC Schalke, der seine beiden Partien nach der Winterpause genauso mit der vollen Punktzahl beendete wie der kommende Gegner Wolfsburg. Nur noch drei Zähler von den aufstrebenden Werkskickern entfernt sind ihre Nordkonkurrenten aus Hannover. Die achtplatzierten 96er kamen zuletzt zweimal nicht über ein Unentschieden hinaus (Hamburg, Karlsruhe) und empfangen im zweiten Sonntagsspiel den Spitzenreiter FC Bayern, der dem 2:2 im UEFA-Cup ge-gen Aberdeen unbedingt einen Sieg in der Liga folgen lassen will.

Christian Brackhagen



Man muss nicht immer das Salz in der Suppe suchen.

— Philipp Lahm nach dem 2:2 des FCB im CL-Viertelfinale bei Benfica Lissabon, das zum Weiterkommen genügte