Zum aktuellen DFB-Pokal-Finale zwischen Werder Bremen und Alemannia Aachen haben wir als Leseprobe aus unserem ersten Band der "Bundesliga-Chronik" den Spielbericht zum 64er-Endspiel zwischen dem TSV 1860 München und der Frankfurter Eintracht, neben dem damaligen Meister Köln die aktuellen BL-Absteiger, ausgesucht.
TSV 1860 München - Eintracht Frankfurt 2:0 (1:0)
Sa. 13.06.1964 im Neckarstadion Stuttgart
Zuschauer: 45.000
Schiedsrichter: Malka (Herten)
Tore: 1:0 Wilfried Kohlars (43.), 2:0 Rudolf Brunnenmeier (63.)
Aufstellung 1860 München: Petar Radenkovic; Manfred Wagner, Rudolf Steiner; Rudolf Zeiser, Alfons Stemmer, Otto Luttrop; Engelbert Kraus, Wilfried Kohlars, Rudolf Brunnenmeier, Hans Küppers, Alfred Heiß
Aufstellung Frankfurt: Egon Loy; Friedel Lutz, Hermann Höfer; Dieter Lindner, Ludwig Landerer, Dieter Stinka; Helmut Kraus, Horst Trimhold, Erwin Stein, Wilhelm Huberts, Lothar Schämer
Der Spielbericht:
Die seit Januar 64 in Pflichtspielen ungeschlagenen Frankfurter gingen als Favoriten ins Finale, das bei 40 Grad Hitze angepfiffen wurde. Die Löwen hatten vom Anpfiff weg keine Probleme mit den äußeren Bedingungen und erspielten sich sogleich drei gute Möglichkeiten: 2. Minute, Kohlars schoss knapp vorbei; 3., Heiß mit einem Abseitstor; 4., Brunnenmeier ebenfalls knapp vorbei. Den Nachteil - Steiner verletzte sich nach zehn Minuten und tauschte angeschlagen mit Linksaußen Heiß die Positionen - steckten die Münchener überraschend gut weg. Frankfurt spielte nervös und fahrig, ja geradezu wie gelähmt. Die starke Löwen-Läuferreihe ließ den enttäuschenden Angriff der Eintracht nicht zur Entfaltung kommen, so dass der Außenseiter die Partie eindeutig beherrschte. Vor allem Zeiser und Luttrop fingen viele Bälle ab und setzten ihre verbliebenen vier Angreifer regelmäßig mit feinen Zuspielen in Szene. Als Kraus rechts durchbrach und Kohlars seine Flanke volley von der Strafraumgrenze verwertete, ging 1860 verdient in Front (43.)
Bei ihrem Schlussmann Loy konnte sich die Eintracht bedanken, dass es zur Pause erst 0:1 stand. Einzig Lindner hatte auf der Gegenseite Radenkovic geprüft (25.). Das 2:0 für die auch im zweiten Durchgang munter weiter stürmenden Sechziger durch einen platzierten Brunnenmeier-Schuss (63.) bedeutete zugleich die Vorentscheidung. Frankfurts Kicker hatten einen rabenschwarzen Tag erwischt, während die Löwen ihren Fans hochverdient den DFB-Pokal nach Spielende präsentieren durften.
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— Michael Meier