DFB-Team

Das Glück voll ausgereizt

von dpa27.03.2005 | 13:41 Uhr

Nachdem sich die DFB-Elf im ersten Durchgang in Celje zumindest mit einer sattelfesten Abwehr präsentierte, geriet die Hintermannschaft nach dem Seitenwechsel gehörig ins Schwimmen, so dass der enttäuschte Trainerstab um Jürgen Klinsmann froh sein konnte, dass zumindest der knappe Vorsprung durch den Podolski-Treffer über die Zeit gerettet wurde.

In der ersten Viertelstunde waren beide Teams mehr mit ihrer Standfestigkeit auf dem schmierigen Geläuf beschäftigt, als dass ansehbare Spielzüge über mehrere Stationen entwickelt werden konnten. Während die Deutschen immerhin das Offensivspiel suchten, standen die Slowenen tief gestaffelt und machten kaum Anstalten, einen sinnvollen Angriffszug aufzubauen. Die Torschüsse eins und zwei (19., 22.) gingen auf das Konto von Kapitän Michael Ballack, der sein Ziel in beiden Fällen jedoch weit verfehlte. In der 27. Minute fand der Ball dennoch den Weg ins Tor. Vorausgegangen war ein Doppelpass zwischen Neuville und Klose, den der Gladbacher mit einem Schussversuch abschloss. Die abgeblockte Kugel prallte vor den Torraum, wo Podolski eine Idee schneller am Ball war als der aus dem Tor entgegenkommende Torhüter Handavonic und dadurch zum 1:0 traf. Von einem Ballack-Geschoss abgesehen, das erneut um einige Meter am Tor vorbei strich (44.), blieb es vor der Pause bei diesem Highlight.

Während die Slowenen vor dem Seitenwechsel offensiv alles schuldig geblieben waren, nutzten sie die schlechten Zuordnungen in der deutschen Abwehr gleich nach dem Wiederanpfiff zu zwei Großchancen, die jedoch zuerst von Kahn gegen den eingewechselten Cimotric (46.) zunichte gemachte wurde und eine Minute später durch Rodic, der nur die Unterkante des Querbalkens traf, glücklich für die DFB-Elf endete. Es entwickelte sich danach überraschend ein deutliches Übergewicht der Balkan-Kicker, das durch einige Unsicherheiten von Friedrich & Co. gefördert wurde. Allerdings hatten die Deutschen in der Folge auch etwas mehr Platz für ihre Konter, die jedoch, von Ballack und Neuville abgeschlossen, zwei Mal beim slowenischen Schlussmann endeten. Die Klinsmann-Elf schien ihr Pulver nach diesen Möglichkeiten indes verschossen zu haben. Gefährliche Angriffe lieferte nur noch die Heimelf, doch Ceh jagte das Spielgerät in einem Fall über den Kasten von Kahn (61.) und in der 78. Minute musste der eingewechselte Schweinsteiger für seinen Keeper auf der Torlinie per Kopf klären. Auch zwei Minuten vor dem Abpfiff durfte sich Deutschland glücklich schätzen, dass der völlig freie Cipot, halbrechts zwei Meter vor dem Fünfmeterraum postiert, das lange Eck um einen guten Meter verfehlte. Somit mussten Spieler und Trainer der Deutschen nach dem Spiel von einem glücklichen Erfolg sprechen.