Das vielleicht eindeutigste 3: 1 aller CL-Finals

von Günther Jakobsen11:15 Uhr | 29.05.2011

Manchester Uniteds Trainer Alex Ferguson hatte „das beste Finale des Jahrzehnts“ erwartet. Doch daraus wurde nichts. Der englische Meister war im diesjährigen Endspiel der Königsklasse kein ebenbürtiger Gegner für den FC Barcelona und kam mit der 1:3-Niederlage noch glimpflich davon.

Dabei überbrückte Manchester United das Mittelfeld schnell und brachte mit seinem temporeichen sowie variablen Spiel den FC Barcelona gehörig ins Schwitzen. Jedoch dauerte die Sturm-und-Drang-Epoche der Engländer im diesjährigen Champions-League-Finale lediglich knapp zehn Minuten. Danach gelang es Barca, die Partie erst zu beruhigen und dann zu kontrollieren. Manchester war nur noch ein Spielball in den Händen des spanischen Meisters. Bereits Pedro (16.) und Villa (20.) verpassten nur knapp die Führung für die Katalanen. In der 27. Minute war es dann so weit. Xavi lief mit dem Ball durchs Mittelfeld und suchte die Lücke. Pedro entglitt der gegnerischen Bewachung, stand plötzlich frei und bekam die Kugel. Der Spanier ließ sich nicht zweimal bitten und vollstreckte erfolgreich zum 1:0. Mit der Führung im Rücken wurde Barca allerdings etwas zu selbstsicher. Wie aus dem Nichts glichen die Briten lediglich sieben Zeigerumdrehungen später aus. Nach einem Einwurf für United verlor Xavi die Kugel, und die Iberer hatten zudem Pech, dass die Unparteiischen die Abseitsstellung von Giggs übersahen, bevor der Waliser den Ball zu Rooney zurückpasste und Manchesters wohl wichtigster Spieler den Ausgleich markierte.

Doch der FC Barcelona nahm das Gegentor mit Gleichgültigkeit hin. Die Katalanen spielten genauso weiter wie vor dem Ausgleichstreffer - mit derselben Sicherheit, mit demselben deutlich unterlegenen Gegner, aber auch mit demselben relativ niedrigen Tempo. Sie suchten geduldig nach ihren Möglichkeiten und fanden sie auch. Lionel Messi - wer sonst? - war es, der den spanischen Titelträger neun Minuten nach dem Wiederbeginn wieder in Führung brachte. Der Argentinier kam etwa zwanzig Meter vor dem gegnerischen Gehäuse an das Spielgerät, zog kurz an und knallte die Kugel ins Tor. Damit war die Partie eigentlich schon entschieden. Barcelona hatte Manchester fest im Griff. Nur ein „Lucky Punch“ wie der 1:1-Ausgleichstreffer hätte dem englischen Meister noch geholfen. United-Trainer Alex Ferguson versuchte mit der Einwechslung von Nani, den Angriff seiner Mannschaft wiederzubeleben. Doch nicht der portugiesische Joker sorgte für den Ausgleich, sondern leitete wenige Sekunden nach seiner Einwechslung das 3:1 für Barca ein. Im eigenen Strafraum kam Nani an den Ball, konnte ihn jedoch nicht kontrollieren, so dass die Kugel zu einem Gegenspieler versprang, und schlussendlich schlenzte Villa das Spielgerät gefühlvoll unter die Querlatte (69.). Das restliche Finale war ein Schaulaufen des neuen Champions-League-Siegers, der sich sogar den Luxus erlauben durfte, dem eigentlich verletzten Puyol ein paar Minuten Einsatzzeit zu geben.

Senthuran Sivananda



Wir können nichts für die Unfähigkeit anderer Klubs.

— Paul Breitner über die Überlegenheit des FC Bayern in der Bundesliga.