Augsburg war nicht in der Lage, die Nürnberger Gäste unter Druck zu setzen. Somit gewannen die Franken auch das zweite Relegationstreffen mit dem ambitionierten Zweitligisten, der seine Ziele verschob.
In einem Punkt gingen die Kontrahenten unter gleichen Bedingungen auf den Platz: Mit Pinola und de Roeck fehlte jeweils eine Stammkraft, die nach dem Hinspiel eine Gelb-Sperre verbüßte. Ansonsten stand der FCA in der Pflicht den 0:1-Rückstand wettzumachen. Die Schwaben taten sich allerdings wie schon im ersten Vergleich sehr schwer, das Leder erfolgsverheißend an den Nürnberger Sechzehner zu bringen. Club-Keeper Schäfer hatte lediglich in der 14. Minute eine Freistoßflanke aus der Gefahrenzone zu fausten - weitere Prüfungen standen für ihn nicht an. Aus einer Szene, die völlig harmlos anmutete, entwickelten die Gäste urplötzlich die Vorentscheidung. Bunjaku schob Gündogan im Mittelfeld den Ball zu und sprintete auf Augsburgs Sechzehner zu. Gündogan trieb das Leder vor sich her und wurde von keinem Augsburger, die wohl mit einem Steilpass in die Spitze rechneten, angegriffen. Gündogan zog jedoch selbst aus 25 Metern ab und überraschte damit auch FCA-Schlussmann Jentzsch, der zwar noch mit den Fingerspitzen dran war, aber nichts mehr retten konnte (34.).
Augsburgs Lage war schon schwierig genug. Traores Platzverweis aufgrund einer Tätlichkeit gegen Judt (56.) machte es den Gastgebern dann unmöglich, in Unterzahl den Erfolg der gut organisierten Nürnberger noch zu gefährden. Als Choupo-Moting dann von Möhrle im Augsburger Strafraum gefoult wurde, sah sich Jentzsch - analog zum Hinspiel - erneut einem Elfmeterduell ausgesetzt. Choupo-Moting übernahm die Aufgabe selbst und - anders als Bunjaku drei Tage zuvor - verlud den Augsburger Keeper (63.). In der Restspielzeit kam Nürnberg dem 3:0 näher als der FCA dem Anschlusstreffer. "Nürnberg hat diese Relegationsspiele verdient gewonnen. Das muss man ehrlich anerkennen …“, räumte Jos Luhukay den verdienten Erfolg des Gegners ein; kündigte aber einen erneuten Bundesliga-Anlauf Augsburgs in der kommenden Saison an.
André Schulin
Ich habe absichtlich falsch ausgewechselt, damit wir nicht zu hoch gewinnen.
— Aleksandar Ristic