Der Club schieb(er)t sich nach oben

von Günther Jakobsen23:33 Uhr | 18.02.2011

Den internen Frieden wieder hergestellt, das Erfolgsrezept aus der Hinserie aber immer noch nicht wiedergefunden: Die Eintracht unterlag verdient beim Club, wenngleich der Dammbruch auch erst in den Schlussminuten zustande kam.

Verkehrsprobleme rund ums Stadion zögerten den Spielbeginn um eine Viertelstunde hinaus. Die Rückkehr von Amanatidis ins Eintracht-Team fand nach der versöhnlichen Aussprache mit Michael Skibbe auch erst verspätet, in der 72. Minute statt. Die erste Hälfte war nichts für Freunde eines ästethischen Spiels. Frankfurt hätte eigentlich aufgrund seiner schlechten Rückserien-Bilanz mehr investieren müssen, blieb jedoch äußerst zurückhaltend und konnte Nürnbergs Schlussmann Schäfer nicht ein einziges Mal ernsthaft fordern. Der Erfolgsdruck, der auf den Cluberern lastete, war natürlich geringer. Aber auch den Franken ging die spielerische Leichtigkeit ab. Cohen mit einem Kopfball (27., knapp rechts vorbei) und Frankfurts Russ, der eine Ekici-Flanke gefährlich aufs eigene Tor brachte (41., Nikolov reagierte stark) produzierten jene beiden Szenen, die den leicht feldüberlegenen Gastgebern eine Führung hätte einbringen können.

Frankfurts Versuch, sich in Durchgang zwei elanvoller und durchschlagskräftig zu präsentieren, kam kaum über Ansätze hinaus. Schnell hatten die Franken wieder das Zepter an sich gerissen, ließen in Person von Hegeler jedoch zunächst eine große Torchance aus (51., freistehend aus sechs Metern übers Tor). Eine Situation, die weniger torgefährlich aussah, brachte dann den Gastgebern schließlich doch die Führung: Schieber jagte einen Freistoß aus 27 Metern relativ zentral auf den Kasten, und überwand damit den nicht glücklich agierenden Nikolov (67.). Die Eintracht mühte sich um den Ausgleich, blieb jedoch viel zu durchschaubar. Ein harmloser Schuss Fenins aus der 79. Minute, den Schäfer problemlos aufnahm, war - abgesehen von einem Abseitstreffer Gekas‘ (60.) - die einzige Bedrohung für Nürnbergs Kasten. Als die Hessen in der Schlussphase öffneten, lauerte der Club auf Konter. Und die Möglichkeiten waren da. Mit Maks Treffer zum 2:0, einem Heber aus 17 Metern, war der Deckel endgültig zu (87.). Der kurz vor Schluss eingewechselte Mintal konnte sich in seiner knappen Einsatzzeit noch einen Scorerpunkt sichern. Nach seinem Zuspiel traf Cohen aus über 20 Metern zum 3:0-Endstand (90.). Nürnbergs viertem Sieg in Folge.

André Schulin



Mourinho kam im Gym zu mir und fragte: Warum bist du so nutzlos?

— Casemiro