Kein Spitzenspiel, kein Kellerduell aber ein Rekordspiel: Werder und der HSV begegnen sich zum 95. Bundesligaduell. Ungleich seltener gab es den Vergleich Mainz gegen Hoffenheim, doch bislang konnten die 05er eine hundertprozentige Ausbeute in den vier Spielen einfahren. Bundesliganeuling FC Augsburg eröffnet am Freitag gegen Leverkusen den fünften Spieltag.
Die Favoritenrolle im Auswärtsspiel beim FC Augsburg nimmt Leverkusens Coach Robin Dutt bereitwillig an. „Ich erwarte keine komplett mauernde Mannschaft …“, ist er jedoch der Ansicht, dass der Aufsteiger bei eigenem Ballbesitz keineswegs zaudern wird, umgehend den kürzesten Weg zum Bayer-Kasten einzuschlagen. In Augsburgs Abwehr werden nach wie vor die angeschlagenen Verhaegh und de Jong fehlen, für den Angriff könnten die wieder genesenen Rafael und Hain eine Option sein.
Im Weserstadion wird das traditionsreichste aller Bundesligaduelle angepfiffen: Werder Bremen gegen den Hamburger SV. In der 95. Auflage. Derweil die Grünweißen - erstmals ohne den zum FC Arsenal transferierten Mertesacker - mit guten Resultaten in die Saison starteten, blickt man beim noch sieglosen HSV dem Klassiker sorgenvoll entgegen. „Wir können mehr gewinnen als verlieren“, versucht Mladen Petric den positiven Aspekt in der Außenseiterrolle zu sehen. Etwa halb so oft, 50 Mal, trafen Borussia Dortmund und die Hertha in der Bundesliga aufeinander. Mehrheitlich hatten die Schwarzgelben das bessere Ende für sich. Die Favoritenstellung ist bei der Konstellation Meister gegen Aufsteiger ohnehin klar definiert. Auch wenn dem BVB Götze (gesperrt) und immer noch Barrios fehlen. „Wir haben letztes Jahr hart gearbeitet, um wieder in solchen Stadien wie in Dortmund spielen zu dürfen. Jetzt fahren wir da nicht nur hin um uns das Stadion anzuschauen“, lässt sich Markus Babbel jedoch nicht vorab ins Bockshorn jagen. Ein Argument für die Zuversicht des Hertha-Coaches: Im Kalenderjahr 2011 mussten die Berliner auswärts noch keine Pflichtspielniederlage einstecken (Neun Siege, vier Remis).
In den anderen Samstagsspielen will Tabellenführer Bayern München im Südduell gegen den SC Freiburg seine Spitzenposition festigen, Mönchengladbach gegen die noch sieglosen Lauter seinen Höhenflug fortsetzen und der FSV Mainz seine weiße Weste gegen Hoffenheim (Vier BL-Spiele: vier Siege) behalten. Den in der Liga einzig noch niederlagenfreien 96ern steht das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart bevor. Noch nicht gesichert ist dabei der Einsatz Abdellaoues (Oberschenkelprobleme), der in drei der vier bisherigen Spiele für die „Roten“ jeweils einmal traf. Der VfB konnte erst vier Bundesligatreffer markieren und traf in den beiden letzten Spielen gar nicht, was Hannovers Coach Mirko Slomka jedoch nicht überbewerten wollte: „Wir sind trotzdem vor der Mannschaft gewarnt.“
Eine leichte Entwarnung konnte beim 1. FC Köln nach dem spektakulären 4:3-Auswärtserfolg in Hamburg ausgegeben werden. Die „Geißböcke“ wollen am Sonntag vor eigenem Publikum mit einem Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg nachlegen. Der frühere Kölner Markus Feulner, nun als Mittelfeldakteur der Gäste wiederkehrend, sieht in dieser Partie keinen Favoriten: „Ich rechne mit einem kampfbetonten und engen Spiel“. Abschließend versucht Wolfsburgs Coach Felix Magath, das Wiedersehen mit den Schalkern erfolgreich zu gestalten. Medienberichte unter der Woche, denen zufolge er Geldstrafen für taktische Fehler einiger Spieler verhängte, verwies Magath ins Reich der Fabel. „Es gibt keine Strafen für schlechte Laufleistungen …“.
Der Trainer hatte nach den ganzen Ausfällen im Angriff nur noch die Wahl zwischen mir und dem Busfahrer. Da der Busfahrer seine Schuhe nicht dabei hatte, habe ich gespielt.
— Eintracht Frankfurts Torschütze Jan-Aage Fjörtoft zu den Gründen für seinen ersten Saisoneinsatz von Beginn an