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Der nächste Torwartpatzer

von Günther Jakobsen15:42 Uhr | 13.06.2010

Die defensivstarken Algerier waren die bessere von zwei schwachen Mannschaften. Selbst ein Platzverweis konnte sie nicht aus dem Rhythmus bringen, ein Patzer des eigenen Torwarts dagegen schon.

Fast eine komplette Halbzeit verging, ohne dass es eine Chance aus dem Spiel heraus gab. Matmours Distanzversuch in der 40. Minute flog weit übers Tor, Birsas Fernschuss parierte der algerische Keeper Chaouchi (43.). Zuvor hatten einzig die Nordafrikaner für Torgefahr gesorgt, und das auch nur nach Standardsituationen: Der slowenische Schlussmann Handanovic lenkte Belhadjs Freistoß über die Latte (3.), und Halliche köpfte eine Ecke am rechten Pfosten vorbei (36.). Die Osteuropäer besaßen zwar zwischenzeitlich Feldvorteile, aber taten sich schwer, die engmaschige Deckung der Maghrebiner zu durchbrechen. Als dagegen die Algerier gegen Ende der ersten Halbzeit die Schlagzahl erhöhten, konnten sie die Slowenen unter Druck setzen, wenn auch nicht spielerisch überzeugen.

Die Chancen in der Schlussphase der ersten Halbzeit erwiesen sich jedoch nur als ein Strohfeuer. Algerien schien das Spiel zu kontrollieren, und am Ende hatte Slowenien nur mehr Ballbesitz (47,9:52,1), auch weil der Gegner dies zuließ. Torgefahr strahlten die Grünen Drachen allerdings kaum aus. Nach einer Stunde gab es eine gute Kombination, die Kirm aber mit einem schwachen Abschluss vertändelte. Drei Zeigerumdrehungen später einen Distanzschuss, den Koren weit über das Tor setzte. Selbst in Unterzahl waren die Algerier die bessere Mannschaft. Der eingewechselte Ghezzal hatte sich bereits wenige Sekunden nach seiner Einwechslung die Gelbe Karte für ein Foul an Suler abgeholt und sah in der 73. Minute die Ampelkarte, weil er mit der Hand nach einer Flanke gehechtet war. Eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit besaßen die Wüstenfüchse ihre beste Möglichkeit, in Führung zu gehen. Ziani lief Suler einen Handanovic-Pass ab, aber der Keeper rettete gegen den Wolfsburger Mittelfeldspieler. Vier Minuten später patzte auf der Gegenseite der Torwart folgenschwer: Chaouchi rutschte Korens harmloser Distanzversuch durch die Fäuste ins Tor. Die Nordafrikaner waren zwar defensiv stark, jedoch auch mental nicht in der Lage, eine Schlussoffensive zu initiieren.

Senthuran Sivananda



Das beste Ergebnis dieser WM: Ich hoffe, meinen Platz auf der Reservebank erfolgreich verteidigen zu können.

— Weltmeister Bernd Hölzenbein, Eintracht Frankfurt, zur WM 1978 in Argentinien.