Keine Rivalität im deutschen Vereinsfußball ist ausgeprägter, als die der beiden großen Ruhrpott-Konkurrenten. Waren die „Knappen“ in den früheren Jahren das dominierende Team im Revier, so schneidet seit Gründung der Bundesliga die Borussia erfolgreicher ab, in den Titelsammlungen wie auch im direkten Vergleich beider Klubs. Allerdings arbeitet S04 intensiv an einer Korrektur - denn seit acht Bundesligapartien wartet Dortmund nun schon vergebens auf einen Sieg gegen den Erzrivalen.
BVB mit besserer Bilanz
In den 61 Bundesligapartien hatten die Schwarz-Gelben öfter Grund zum Jubeln. 24 mal behielten sie das bessere Ende für sich. Schalke gewann 19 Spiele und 18 mal trennte man sich unentschieden. Als höchster Schalker Erfolg steht ein 6:1 aus der Saison 1985/86 zu Buche. Der Borussia gelang in der Spielzeit 1965/66 sogar ein 7:0. Den drei Meistertiteln des BVB kann Schalke in der Bundesliga nur drei Vizemeisterschaften entgegensetzen.
Farbwechsel
Das erste Duell auf einer höherklassigen Ebene lieferten sich Schalke und Borussia im Mai 1925. Damals behielten die „Knappen“, lange Jahre das Topteam Westfalens, mit 4:2 die Oberhand. Erstmals im November 1943 konnte die Borussia mit ihrer klassenhöchsten Mannschaft einen Sieg über den Nachbarn feiern - ein 1:0 im alten Dortmunder Stadion „Rote Erde“. Kurioses Bonmot zur Historie: Die Schalker, deren erster Vorsitzender, der Wiegemeister Heinrich Hilgert (auf der Zeche „Consol“), den Verein als „Sportclub Westfalia 1904 Schalke“ ins Leben rief, liefen in den ersten Jahren in den Farben Rot und Gelb (!) auf. Erst 1919, als sich die Fußballabteilung vom Restverein löste und in FC Schalke 04 umbenannte, kam man auf das heute noch verbindliche Blau und Weiss. Und das sind exakt die Trikotfarben der Spieler des „Ballspiel-Vereins Borussia 1909“ bei dessen Gründung gewesen. Allerdings zierte noch eine rote Schärpe das Shirt der Dortmunder. Schwarz und Gelb wurden erst im Februar 1913 als Vereinsfarben verabschiedet.
Erzfeindschaft umdribbelt
Bei aller „Erzfeindschaft“ zwischen den Klubs und ihren Anhängern - eine Vielzahl Aktiver hinderte dies nicht, für beide Vereine anzutreten. Reinhard „Stan“ Libuda etwa - die personifizierte Dribbelkunst. Locker umspielte er nicht nur seine Gegner auf dem Platz, sondern auch die Hürde, als Schalker bei Borussia Dortmund anzuheuern, dort ein paar Jährchen zu spielen um anschließend in Gelsenkirchen wieder mit offenen Armen aufgenommen zu werden. Ein weiterer prominenter Wanderer zwischen den Welten war „Flankengott“ Rüdiger Abramczik. Der 19malige Nationalspieler spielte zunächst sieben Jahre für Schalke, ehe er 1980 für drei Jahre beim BVB unterschrieb. Nach einigen Umwegen stülpte er dann letztendlich 1987 noch einmal für kurze Zeit das Schalker Trikot über.
Weitere Grenzübertreter
„Kobra“ Jürgen Wegmann lauerte zunächst für Schwarz-Gelb auf Torerfolge (1983-86), biss dann eine Saison lang in Königsblau zu und fand, nach einem anschließenden Zweijahresintermezzo beim FC Bayern, wieder zum BVB zurück. Weitere „Umgepolte“ waren Steffen Freund, Ingo Anderbrügge, Ulrich Bittcher, Theo Bücker, Rolf Rüssmann und zuletzt Jens Lehmann und Andreas Möller, die von Schalke-Manager Rudi Assauer - Mitglied von Dortmunds glorreichem 1966er Europacup-Team - von Schwarz-Gelb zu Königsblau konvertierten.
André Schulin
Salihamidzic sollte sich zu Themen von Bayern München äußern und zu uns betreffenden Themen seine Klappe halten. Was glaubt er eigentlich, wer er ist?!
— Michael Zorc, Sportdirektor des BVB, über eine Aussage von Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Der Bosnier hatte die vorzeitige Nationalmannschafts-Abreise von BVB-Star Marco Reus kritisiert.