Derby der Gegensätze

von Günther Jakobsen11:03 Uhr | 28.03.2008

Die Hoffnungen vieler Fans ruhen am Samstag auf den krisengeschüttelten Nürnbergern, die mit einem Sieg gegen den enteilten Spitzenreiter aus München einen Hauch von Spannung ins Titelrennen bringen würden. Neben dem bayerischen Derby hält die 26. Runde mit dem Aufeinandertreffen der Revierklubs Bochum und Dortmund noch ein weiteres Regionalduell bereit.

Beim VfL stand zuletzt nicht die Freude über die Klassensicherung im Vordergrund, sondern die Diskussionen um Manager Stefan Kuntz, der sich mit Aufsichtsratschef Werner Altegoer überworfen hatte. Seit Donnerstag ist der Abschied des ehemaligen Nationalspielers beschlossene Sache, so dass der Scheinwerfer wieder voll und ganz auf das sportliche Geschehen und das Revierderby gegen den Tabellen-13. Borussia Dortmund gerichtet werden kann. Unmittelbar hinter den Schwarz-Gelben tobt der extrem punktarme Kampf um den Ligaverbleib. Die besten Aussichten besitzen die mit 24 Zählern ausgestatteten Rostocker, die zum Auftakt des Spieltags gegen den VfL Wolfsburg ihren zweiten Rückrundendreier einfahren wollen. Ebenfalls noch über dem Strich finden sich die beim zweitplatzierten HSV geforderten und unter Trainer Frontzeck immer noch sieglosen Bielefelder wieder.

Die ungeliebten Plätze nehmen Cottbus (gegen Hertha BSC), Schlusslicht Duisburg (in Bremen) und der 1. FC Nürnberg ein, der Bayern München zum Derby empfängt. Es ist eine Begegnung der krassen Gegensätze, denn während der Rekordmeister erwartungsgemäß noch in allen Wettbewerben vertreten ist und damit über drei Titelchancen verfügt, kämpft der Club nach der fantastischen letzten Spielzeit überraschend ums nackte Überleben. Ob ausgerechnet gegen den unangefochtenen Klassenprimus die große Befreiung gelingt? Sorgenfrei sind zurzeit dagegen die Schalker, die jüngst dreimal in Folge gewannen und nun in Karlsruhe vorspielen müssen, sowie der VfB Stuttgart. Die Truppe von Armin Veh entschied fünf ihrer vergangenen sechs Partien für sich und will mit einem weiteren Erfolg über Hannover den sechsten Rang vor ihrem ärgsten Verfolger Eintracht Frankfurt (in Leverkusen) verteidigen.

Christian Brackhagen



Sie haben geschrieben, wir haben ein ansprechendes Spiel gemacht... das fand ich nicht das richtige Wort.

— Christian Streich