Derbytag

von Günther Jakobsen16:10 Uhr | 25.09.2009

Drei knackige Derbys und das Spitzenspiel HSV gegen den FC Bayern: Der siebte Spieltag lockt mit reizvollen Vergleichen. Punkte werden aber auch in den restlichen Spielen verteilt - und Nürnberg, Bochum sowie überraschend Stuttgart und Berlin haben davon zu wenig, um dem Saisonverlauf mit Gelassenheit zu begegnen.

Gegensätzliche Vorzeichen türmen sich vor dem Topspiel auf: Auf der einen Seite der noch ungeschlagene Tabellenführer HSV, den jedoch zwei bittere Pokalniederlagen belasten. In der anderen Ringecke der krachlederne FC Bayern, dessen Pokal-Resultate stimmen und dessen Fieberkurve in der Tabelle steil nach oben zeigt. „Ich möchte unsere Heimbilanz weiter ausbauen“, hofft Bruno Labbadia dennoch darauf, den bisherigen drei Heimsiegen dieser Saison einen weiteren hinzuzufügen. In der Bundesligahistorie sind die Münchener für den HSV allerdings die unangenehmsten Gäste, da sie als einziges Team eine positive Bilanz bei den Hanseaten aufweisen. In 44 Jahren stehen 13 HSV-Siegen 20 Niederlagen gegenüber.

Der Anstoß des 7. Spieltages findet allerdings im Süden der Republik (und der Tabelle) statt, wenn am Freitagabend der 1. FC Nürnberg den VfL Bochum empfängt. Bochums Interimscoach Frank Heinemann dürfte sein Hauptaugenmerk darauf legen, dass die löchrigste Abwehr der Liga (14 Gegentore) bei den mit bislang vier kümmerlichen Treffern nicht eben furchteinflößenden Franken gefestigt wird. Den im Toreschießen genauso minimalistischen Hannoveranern steht das Niedersachsenderby beim VfL Wolfsburg bevor, das den Landeshauptstädtern selten gut tat (1 Sieg, 6 Niederlagen).

Das traditionsreichste und emotionsgeladenste Bundesligaderby steigt jedoch in Dortmund, wenn Schwarz-Gelb Königsblau empfängt. "Wir stehen in keinem anderen Spiel so sehr auf dem Prüfstand wie in diesem", betont Jürgen Klopp die Bedeutung des Klassikers. Inbrünstige Konkurrenz pflegen auch die rheinischen Nachbarn Köln und Leverkusen. Nach ihren letzten Erfolgen in Liga und Pokal scheinen die schlecht in die Saison gestarteten Domstädter besser gerüstet gegen die im Punktspielbetrieb noch ungeschlagene Bayer-Elf. Kölns Ligastatistik liest sich allerdings gruselig: 9 Niederlagen und 3 Remis stehen aus den letzten 12 Vergleichen mit Leverkusen zu Buche.

Zwei weiteren Samstags-Begegnungen ist eines gemein: Dass in den Spielen Werder Bremen - FSV Mainz und VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt jeweils die Gäste in der Tabelle besser platziert sind, war vorab nicht zu erwarten. Die 05er kommen mit der Empfehlung von zuletzt zwei Bundesligasiegen an die Weser. Da Werder in derselben Zeit nur zwei torlose Remis erwirtschaftete, erklärt sich die bessere Positionierung des Aufsteigers. Schwieriger erklärbar ist das magere Abschneiden der Stuttgarter (5 Punkte aus 6 Spielen), die es mit der überraschend stabilen Eintracht zu tun bekommen, deren 10 Zähler zum größten Teil (7) in Auswärtspartien generiert wurden.

Die Tabellennachbarn Freiburg (11.) und Mönchengladbach (10.) streiten am Sonntag darum, wer sich Hoffnungen auf einen einstelligen Tabellenplatz machen kann. Beide verabschiedeten sich unter der Woche gegen Zweitligisten aus dem DFB-Pokal. „Wir werden defensiv sehr gefordert sein“, hat Robin Dutt eine hohe Meinung von den Gladbacher Angreifern und erwartet eine harte Belastungsprobe seiner Abwehrabteilung. Ähnliches dürfte Hertha-Coach Lucien Favre seiner Mannschaft eingeschärft haben, denn Hoffenheims Offensivkraft setzte sich zunehmend besser durch. Schlusslicht Berlin scheint derzeit schwerlich in der Lage, die letztjährigen Erfolge gegen Hoffenheim zu wiederholen.

André Schulin



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