Derbytag

von Günther Jakobsen14:36 Uhr | 26.02.2010

Die Derby-Glocken läuten in Gelsenkirchen, Leverkusen und Hannover. Darüber hinaus findet der 24. Spieltag mit dem Topspiel der Münchner gegen den Hamburger SV einen hochkarätigen Ausklang.

„Ich kann nicht sagen, dass die Partie keine besondere Bedeutung für mich hat. Ich will dieses Spiel unbedingt gewinnen“, lässt Schalke-Keeper Manuel Neuer keinen Zweifel daran, dass der am Freitag stattfindende Ruhrpottgipfel Schalkes gegen den BVB für ihn zu den Besonderheiten jeder Saison zählt. Vom Toptorjäger die Schwarz-Gelben, Lucas Barrios, droht ihm keine Gefahr, da dieser eine Gelb-Sperre absitzt.

Die Statistik von zuletzt sechs Leverkusener Bundesliga-Siegen gegen Köln verstärkt die Favoritenstellung des Tabellenführers gegen die Domstädter, die nach einer desolaten Heimpleite gegen Stuttgart (1:5) um Konsolidierung bemüht sind. Noch weisen die Kölner ein akzeptables Sechspunkte-Polster zu den Abstiegsrängen aus. Das können die ebenfalls am Samstag auswärts tätigen Kicker aus Freiburg und Nürnberg nicht vorweisen. Die Breisgauer, gerade mal noch zwei Zähler oberhalb von Relegationsrang 16, müssen sich bei den Gladbachern vorstellen, deren Coach Michael Frontzeck die Aufgabe gegen Freiburg mit dem Spiel Gladbachs gegen den Club vergleicht, das knapp 2:1 gewonnen werden konnte.
Die Clubberer verschlägt es nach Bochum. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann der seit sieben Spielen unbezwungene VfL wieder auf Winterpausen-Neuzugang Milos Maric zurückgreifen, der ohne Startschwierigkeiten zu einem Leistungsträger wurde, zuletzt aber aufgrund von Adduktoren-Problemen pausieren musste. Die Heimstärke des FSV Mainz wird einer harten Belastungsprobe unterzogen: Von den bisherigen sieben Bundesligavergleichen mit Werder Bremen gingen fünf verloren (ein Sieg, ein Remis). Frankfurt muss erneut auswärts antreten. Nach dem Gastspiel in Hamburg (0:0) steht die kaum minder schwere Aufgabe beim VfB Stuttgart an. „Wir probieren alles, um dem VfB mindestens einen Punkt abzuknöpfen“, hofft Eintracht-Kapitän Christoph Spycher auf einen besseren Ausgang als im Hinspiel, das die Hessen 0:3 verloren. Die Hertha steckte gegen ihren Gegner vom Wochenende eine noch höhere Hinserienpleite ein: 1:5 unterlag man in Hoffenheim. 1899-Abwehrchef Josip Simunic kehrt erstmals nach seinem Wechsel ins Berliner Olympiastadion zurück; neun Jahre stand er bei der Hertha unter Vertrag.

Der flotte Spruch vom Spiel „Not gegen Elend“ trifft im Niedersachsenderby in mindestens einem Punkt auf Beide zu: Mit jeweils 45 eingefangenen Gegentreffern, dem schlechtesten Bundesligawert, stehen sich Hannover und Wolfsburg in nichts nach. Nach dem achtbaren Resultat gegen Villarreal (4:1) haben die in der Meisterschaft abgeschlagenen „Wölfe“ noch eine Erfolgsoption in der Europa League, derweil bei Hannover allmählich jener Ruck einsetzten müsste, der für den Klassenerhalt unerlässlich ist. Mit der Paarung FC Bayern gegen den Hamburger SV findet der Spieltag einen Abschluss, der nominell allemal das Prädikat Spitzenspiel verdient. Die „Rothosen“ kehrten von den letzten vier Auswärtsspielen bei den Münchenern nie mit leeren Händen zurück.



Nils macht Tore, wo kein Mensch mit rechnet.

— Sascha Mölders bei DAZN über Freiburgs Nils Petersen.