Derbyzeit zum Auftakt

von Günther Jakobsen11:57 Uhr | 01.02.2008

Eröffnet wird die Rückrunde der 45. Bundesligasaison mit dem Gastspiel des FC Bayern bei Hansa Rostock, bevor am Samstag die Derbys zwischen Duisburg und Dortmund sowie zwischen Hamburg und Hannover in den Blickpunkt rücken. Nicht nur in diesen Begegnungen dürfen sich die Fans auf einige neue Gesichter freuen.

Cottbus schlug gleich fünfmal (Jelic, Müller, Papadopulos, Radeljic, Vasiljevic) auf dem Transfermarkt zu, um seine Chancen auf den Klassenerhalt zu steigern. Dass die Lausitzer überhaupt noch im Rennen sind, haben sie ihrer Leistungssteigerung seit der Inthronisierung von Trainer Bojan Prasnikar zu verdanken. In den abschließenden sieben Spielen sammelte Energie, bis zu diesem Zeitpunkt mit nur vier Punkten auf der Habenseite, noch elf Zähler und drückte am 17. Spieltag die Rote Laterne Duisburg in die Hand. Nun müssen die FCE-Akteure gegen keinen Geringeren als den Tabellenvierten Bayer Leverkusen beweisen, dass ihre Erfolgsperiode mehr als nur ein Strohfeuer war und sie auch dauerhaft im Oberhaus mithalten können. Diesen Beweis ist bislang auch der MSV Duisburg schuldig geblieben, der zwei Punkte weniger als sein brandenburgischer Tabellennachbar aufweist und das Westderby gegen die Dortmunder Borussen vor der Nase hat. Ebenfalls kein leichtes Los, zumal die Truppe von Coach Thomas Doll, der vor kurzem seinen Vertrag bis 2010 verlängerte, durch den Sieg über Werder Bremen im Pokal mächtig Selbstvertrauen getankt hat und zudem ihre Unbeständigkeit der ersten Saisonhälfte ablegen möchte. Das zweite Derby der 18. Runde gibt es im Norden, wo der drittplatzierte HSV auf Hannover trifft. Obwohl beide Mannschaften eine hervorragende Hinserie spielten, geht die Stevens-Elf, die durch den klaren 3:0-Erfolg gegen Essen erstmals seit elf Jahren ins Viertelfinale des DFB-Pokals einzog, als Favorit in die Begegnung. Besser als die Hanseaten stehen nur Bremen, das sich am Donnerstag die Dienste des Schalkers Mesut Özil sicherte, und Spitzenreiter München (beide 36 Punkte) da, denen mit den abstiegsgefährdeten Teams aus Bochum und Rostock lösbare Aufgaben bevorstehen.

Den Weg aus der unteren Hälfte des Klassenspiegels streben Hertha BSC und der VfL Wolfsburg an. Sowohl die Berliner als auch der Werksklub nahmen in der Pause erhebliche Veränderungen an ihren Kadern vor. Während die Hauptstädter mit Arguez, Raffael, Domovchiyski, Kacar und Skacel fünf Neue holten und zwei Abgänge (Müller, Gilberto) zu verzeichnen hatten, verpflichtete Wolfsburgs mit großen Kompetenzen ausgestatteter Trainer Felix Magath die Spieler Benaglio, Hasebe und Ljuboja und transferierte gleich fünf Akteure weiter. Ob den in der Hinrunde so wechselhaft aufgetretenen Vereinen mit der hohen Fluktuation wirklich geholfen ist, bleibt abzuwarten. Erste Anhaltspunkte werden die Partien gegen Frankfurt (Berlin) und in Bielefeld (Wolfsburg) geben, wo Übungsleiter Michael Frontzeck nach dem unerwarteten Pokalaus gegen Zweitligist Jena erstmals in der Bundesliga für seinen neuen Arbeitgeber an der Seitenlinie stehen wird. Eine Pleite im nationalen Cupwettbewerb kassierte auch der FC Schalke, der Wolfsburg nach Elfmeterschießen mit 4:6 unterlag. Am Sonntag haben die Knappen gegen den mehr und mehr zur alten Stärke zurückfindenden VfB Stuttgart, der seinerseits einen 3:2-Sieg über Bremens Amateure feierte, die Möglichkeit zur Rehabilitation. Ganz dicht im Nacken sitzt den Schalkern mit Karlsruhe die Überraschungsmannschaft der Saison, die den auf Platz 16 rangierenden 1. FC Nürnberg und dessen prominenten Neuzugang Jan Koller empfängt.

Christian Brackhagen



Ich habe Herrn Assauer nie als Kaschmirproleten bezeichnet. Ich habe Herrn Assauer Kaschmirhooligan genannt.

— Michael Meier