Deutsche Spieler in der Einzelkritik gegen Kamerun

Eine halbe Stunde im ersten Durchgang "schwamm" das deutsche Team gegen Kamerun. Dezimiert (ohne Ramelow) steigerten sich die Spieler in der zweiten Halbzeit, so dass noch ein imposanter 2:0-Erfolg gefeiert werden konnte. Das Auf und Ab der Partie haben wir persönlich genommen.
Die Einzelkritik:
Oliver Kahn: Mit seinen Rettungstaten gegen Olembe, Womé & Co. hielt er das Tor in der schwierigsten Phase der Begegnung sauber. Nach dem Wechsel kaum mehr geprüft. Wäre beim Pfostenkopfball von Lauren ohne Chance gewesen.
Thomas Linke: Erste Fehler mit der Abseitsfalle machte der Münchener mit einer soliden Leistungssteigerung wett. Im zweiten Durchgang schier unüberwindlich.
Carsten Ramelow: Absolut kein Abwehrchef. Gegen diesen Gegner merkte man ihm die fehlende Spielpraxis auf der Position an. Aufgrund zweier Fouls, von denen das erste völlig unnötig war, nur 40 Minuten auf dem Platz.
Christoph Metzelder: Steigerte sich gegenüber dem Irland-Spiel beträchtlich. Nur in der Anfangsphase mit kleinen Stellungsfehlern. Danach ohne Fehl und Tadel.
Torsten Frings: Konnte in der Offensive kaum Akzente setzen. In der Deckung vor allem im zweiten Abschnitt sehr sicher. Davor immerhin solide. Steigerungsfähig.
Bernd Schneider: Sehr lauffreudig und ballsicher im Mittelfeld. Rochierte unaufhörlich und nahm nur wenige Pausen. Im Angriff mit weniger Akzenten.
Dietmar Hamann: Wiederholt stärkster Mann im Mittelfeld, wo er vor der Abwehr die wichtigsten Lücken schloss und das Spiel aufbaute. Leitete das beruhigende 2:0 durch einen energischen Vorstoß ein.
Christian Ziege: Aktivposten in den ersten zehn Minuten, doch seine Flanken kamen zu ungenau. In der Abwehr stark gegen Lauren. Blieb als Bestandteil der Viererkette in der zweiten Hälfte stramm hinten und sicherte gut ab.
Michael Ballack: Arbeitete unauffällig und war sich auch für die sogenannte „Drecksarbeit“ im Mittelfeld nicht zu schade. Darunter litt seine Aufgabe hinter den Spitzen. Nach dem Wechsel mit offensiv wirkungsvolleren Aktionen. Verpasste das 3:0 per Kopfball, gab aber die punktgenaue Flanke zum 2:0.
Miroslav Klose: In der ersten Halbzeit vorne fast gänzlichst zugedeckt. Die Ausnahme war ein gefährlicher Kopfball kurz vor der Pause. Geradezu sensationell bereitete er nach der Pause gegen vier Kameruner die Führung vor. Gewann danach viel mehr Zweikämpfe, weil er sich besser bewegte. Schöner Treffer zum 2:0.
Carsten Jancker: Kam nicht ins Spiel. Stand wiederholt falsch zum Ball und hatte auch im Zweikampf kein Glück, geschweige denn eine Torchance. Zurecht ausgewechselt.
Marco Bode: Begann nach seiner Einwechselung wie gegen Irland sofort lauffreudig mit seiner Störarbeit in forderster Front. Einfach cool sein Treffer zum 1:0. Half in der Abwehr und war bei jedem Angriff dabei. Powerte sich in der Halbzeit voll aus.
Jens Jeremies: Fügte sich nahtlos ins Geschehen für Bernd Schneider ein und hatte kurz vor dem Abpfiff mit einem tollen 25-Meter-Schuss noch einen feinen Auftritt. Kann ohne Abstriche jederzeit gebracht werden.
Oliver Neuville: Konnte in den wenigen Minuten keine Akzente mehr setzen.