Mit einer 0:1-Niederlage gegen die USA platzte für die U20-Juniorinnen der Traum vom Finale bei der WM in Chile. Das entscheidende Tor fiel in der 21. Spielminute durch Sydney Leroux, die damit zu ihrem fünften Turniertreffer kam. Aus deutscher Sicht war es ein Spiel mit wenigen Höhepunkten. Die DFB-Elf spielt am Sonntag gegen Frankreich um Platz 3. Das Finale bestreiten die USA und Titelverteidiger Nordkorea.
Nach einem starken Spiel gegen Brasilien im Viertelfinale sah Trainerin Maren Meinert nun eine enttäuschende Leistung ihrer Mannschaft. Meinert hatte das Team aufgrund der Gelbsperre von Kim Kulig umstellen müssen. Gegen die dominanten, ballsicheren Amerikanerinnen kam die DFB-Elf an diesem Tag nicht an. Meinert lobte im Anschluss die Einsatzbereitschaft ihres Teams, stellte aber auch fest: „Wir haben viel zu mutlos gespielt.“ Das sah in den Anfangsminuten noch anders aus: In der ersten Viertelstunde erlebten 15.500 Zuschauer in Coquimbo ein temporeiches Spiel. Beide Mannschaften begannen druckvoll, doch die U.S.-Amerikanerinnen gewannen schnell die Oberhand. Die erste Torchance hatte Nikki Washington in der 4. Minute, traf aber nur die Latte. Die USA baute den Druck aus, was sich in der 21. Minute auszahlte. Nikki Washington hatte sich auf der Außenbahn durchgesetzt, ihre Hereingabe verwandelte Sydney Leroux zum 1:0. Den Deutschen gelang hingegen wenig: Ballverluste und ungenaues Zuspiel führten dazu, dass sie sich in der ersten Hälfte keine einzige Torchance erspielten.
Nach der Pause begannen die DFB-Juniorinnen mit neuem Elan. In der 55. Minute setzte die eingewechselte Monique Kerschowski zum Alleingang an. Die Potsdamerin ließ drei Gegenspielerinnen stehen und holte mit einem Eckball zwar nichts Zählbares heraus, aber es war eine der wenigen erfolgreichen Einzelaktionen der Deutschen, die sich auch in der zweiten Hälfte selten durch die gute Defensive der Amerikanerinnen durcharbeiten konnten. Auch Lisa Schwabs Einwechslung (57.), die in den Spielen zuvor für Auftrieb in der Offensive gesorgt hatte, blieb folgenlos. Erst in der 70. Minute wurde die amerikanische Torfrau Alyssa Naeher durch einen Volleyschuss von Sylvie Banecki geprüft. In den letzten Spielminuten warf die Meinert-Elf alles nach vorn, aber die Amerikanerinnen hielten dem Druck stand. Schwabs (88.) und Bianca Schmidts Torschüsse (90.) konnten am Endstand nichts mehr ändern. „Am Einsatz hat es heute nicht gelegen, aber ich hatte auch nie das Gefühl, dass wir uns zwingende Torchancen herausarbeiten“, diagnostizierte Meinert im Anschluss. Nun gilt es, Bronze gegen Frankreich zu holen, das im zweiten Halbfinale in der 93. Minute gegen Nordkorea den entscheidenden 1:2-Treffer kassierte. Die USA hat verdient gewonnen. Im internationalen Vergleich der Nachwuchsmannschaften scheinen die Rollen damit klar verteilt. Für die deutschen Auswahlmannschaften ist es wie ein Déjà-vu: Schon bei der U17-WM im November war das deutsche Team im Halbfinale an den USA (1:2) gescheitert. Und die Finalbegegnung hieß damals USA gegen Nordkorea – so wie am kommenden Sonntag bei der U20-WM in Santiago de Chile.
Astrid Labbert
Für mich hat sich nichts geändert, außer, wenn ich zum Imbiss gehe und gebratenen Reis bestelle, dann ist er in eine Zeitung eingewickelt, in der mein Foto drin ist.
— Robbie ,,The God" Fowler, über die Veränderungen in seinem Leben als Profifußballer.