DFB-Team

DFB: Sammer bekommt Job

von dpa09.02.2006 | 11:10 Uhr

Jürgen Klinsmann wird diese Postenvergabe gar nicht schmecken: Das DFB-Präsidium entschied sich in der Sportdirektor-Frage gegen seinen Favoriten Bernhard Peters und für Matthias Sammer. Typisch DFB lässt sich der Verband allerdings ein Hintertürchen offen.

Vieles war in dieser Debatte lange Zeit unklar. Heißt es nun Technischer oder Sport-Direktor, was für Aufgaben fallen ihm zu und vor allen Dingen: welche Qualifikationen soll er haben? Der DFB hat sich jetzt gegen das Fachwissen und für den Stallgeruch entschieden. Anstelle von Hockeycoach Bernhard Peters wird Ex-Nationalspieler Matthias Sammer zum neuen Sport- und/oder Technischen Direktor. Darauf verständigte sich das DFB-Präsidium bei seiner außerplanmäßigen Sitzung am Mittwochnachmittag in der Verbandszentrale in Frankfurt/Main. Die Einstellung des 38-Jährigen ist zum 1. April 2006 geplant. Der Vertrag soll nach DFB-Angaben eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Da Doppellösungen in den relevanten Ämtern des "größten Einzelsportverbands der Welt" allerdings zur Zeit Konjunktur haben, ist eine zusätzliche Verpflichtung von Peters, der von Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Teammanager Oliver Bierhoff für diesen neu geschaffenen Posten favorisiert worden war, aber weiter möglich. "Der DFB wird Bernhard Peters zum 1. Oktober 2006 ein Angebot machen, um sein Wissen und sein Können aus dem Elitebereich eines anderen Sportverbandes zu nutzen", hieß es in einer DFB-Mitteilung. Sammer stand als Spieler für den VfB Stuttgart, Inter Mailand und Borussia Dortmund auf dem Platz. Mit den Schwaben gewann er 1992 ebenso die Deutsche Meisterschaft wie 1995 und 1996 mit dem BVB. 1996 wurde Sammer, der sechs Jahre zuvor als erster ehemaliger Spieler der DDR in die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) berufen worden war, zudem Europameister und zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Ein Jahr später folgte mit dem BVB der Gewinn der Champions League und des Weltpokals. Als Trainer arbeitete Sammer nach seiner aktiven Karriere für Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart.

Jan-Christoph Poppe (11Freunde-Redaktion)