DFB-Team

Die Buchbacher "rochen Lunte"

von Günther Jakobsen17:22 Uhr | 01.10.2012

RB Leipzig sowie der FC Magdeburg bestätigten mit Auswärtserfolgen ihre Toppositionen in der Staffel Nord/Ost. Die Spitzenreiter aller anderen Regionalligen konnten nicht gewinnen. In der Bayern-Staffel fielen besonders viele Treffer.

Die stark differierende Anzahl der absolvierten Spiele pro Verein (zwischen sechs und neun) machte eine aussagekräftige Tabelle der Regionalliga Nord unmöglich. Am letzten Platz des SV Meppen jedoch gab es nichts zu deuteln. Die deftige 0:5-Heimpleite gegen den BSV Rehden bedeutete, dass die von Heiko Flottmann gecoachten Emsländer nach neun Partien auf ihren mageren fünf Saisonzählern sitzen blieben. Bei den Gästen konnte sich nach der Pause Paul Kosenkow über vier am Stück erzielte Treffer freuen. Das Spiel Concordia Hamburg gegen den BV Cloppenburg strotzte in den ersten 45 Minuten vor Toren: Mit 5:2 ging man in die Pause, am Ende behielten die Gastgeber gegen die nun stark drückenden Cloppenburger die Nase noch knapp mit 5:4 vorn. Das Team, das sich mit der deutlichsten Tordifferenz durchsetzte war jedoch Holstein Kiel. Der 6:0-Kantersieg gegen St. Paulis Zweite schob Thorsten Gutzeits Elf, vorbehaltlich der unpräzisen Tabellensituation, zumindest zwischenzeitlich auf den zweiten Rang. Werder Bremens U 23 (erst sechs Spiele) fing sich die erste Saisonpleite. Für die Wolfsburger Gäste markierte Erkic in der 32. Minute den 1:0-Siegtreffer.

Die beiden Spitzenmannschaften der Regionalliga Nord/Ost waren die einzigen Teams, die sich auswärts erfolgreich durchsetzten. Während der FC Magdeburg im Gastspiel beim Schlusslicht FC Union Berlin II seinen ersten Auswärtsdreier halbwegs ungefährdet einfuhr, da Vitteritis Doppelpack vor der Pause (15./35./) Sicherheit vermittelte und Beil schließlich den 3:0-Endstand herstellte (69.), mussten sich die „Roten Bullen“ ganz schön strecken, um beim VfB Auerbach ihren fünften Saisonsieg in Serie einzutüten (4:3). Dem VFC Plauen entglitt in der Verlängerung der erhoffte zweite Saisonsieg. Bis zur 77. Minute sah es mit einem 3:1-Zischenstand gegen Herthas U 23 gut aus, doch dann belohnten sich die am Ende zulegenden Berliner durch Breitkreuz und in der Verlängerung Stephans Treffer mit dem 3:3-Endstand.

Ohne Sieger, jedoch nicht ohne Tore endete das Topspiel im Westen. Tabellenführer Viktoria Köln ging in dem temperamentvollen Spiel beim Wuppertaler SV früh in Führung (6., Müller), die Fleßers für die Gastgeber verdientermaßen nach einer Stunde Spielzeit ausglich. Es schien beim 1:1 zu bleiben, als die Dramatik in der Schlusssequenz eine Steigerung erfuhr: Schlieters Eigentor, der eine Flanke Candans unglücklich ins eigene Netz lenkte, brachte Wuppertal spät erneut in Rückstand (89.). Umso größer die Erleichterung im Stadion am Zoo, dass Knappmann in der Nachspielzeit noch das 2:2 gelang. Aus dem oberen Tableau der Tabelle konnte nur Rot-Weiss Essen von diesem Remis profitieren. Auf eigenem Platz bezwangen Waldemar Wrobels Schützlinge Aufsteiger FC Kray mit 3:1.

Die SV Elversberg verkürzte den Rückstand auf Klassenprimus 1899 Hoffenheim (1:1 gegen Bayern Alzenau). Nach drei sieglosen Spielen war es Mittelfeldakteur Christian Grimm, dessen Treffer aus der 32. Minute im Gastspiel bei Eintracht Trier das einzige Tor der Begegnung markierte. Der seit nunmehr vier Spielen ungeschlagene SSV Ulm drängte sich dank seines knappen 3:2-Erfolges über Kaiserslauterns Zweite ebenfalls in die Spitzengruppe der Regionalliga Südwest hinein. Hessen Kassel büßte durch die 2:2-Punkteteilung beim SC Pfullendorf etwas an Boden ein und fiel hinter Elversberg und Ulm zurück. Da man die letzten fünf Auswärtsspiele in Pfullendorf allesamt verloren hatte, konnte Kassel dem Remis zumindest etwas Gutes abgewinnen.

Alle Offensivpower der Zweiten des 1. FC Nürnbergs blieb im Spiel gegen den SV Seligenporten fruchtlos. Zwei Mal trafen die Franken das Torgestänge, mehrfach rettete Gästekeeper Brunnhübner. Ein Alleingang von SVS-Stürmer Rosinger stellte schließlich den Spielverlauf auf den Kopf und zementierte den zweiten Tabellenplatz des Aufsteigers. Spitzenreiter FV Illertissen konnte die 1:2-Niederlage bei 1860 München II verkraften, ohne die Tabellenführung einzubüßen. Ziereis war zweifacher Torschütze für die „Löwen“. Der ersatzgeschwächte SC Eltersdorf kam im torreichsten Spiel der Regionalliga Bayern gegen den SV Heimstetten mit 2:7 unter die Räder (drei Treffer durch Marco Bläser). Die höchste Trefferdichte innerhalb einer Halbzeit produzierte jedoch das Mittelfeldduell TSV Buchbach vs. TSV 1896 Rain am Lech: 5:2 gewannen die Gastgeber, alle Treffer fielen nach der Pause. „Wenn die Buchbacher Lunte gerochen haben, dann kann Sie keiner mehr stoppen. Heute waren wir die Opfer“, meinte der ernüchterte Gästecoach Tobias Luderschmid.



Fußball ist inzwischen Nummer eins in Frankreich. Handball übrigens auch.

— Heribert Faßbender