Nicht nur unter den Erstplatzierten sind die Sieger der abgelaufenen Spielzeit zu finden. Auch die Teams, deren Ziel der Klassenerhalt war, wie Rostock und Gladbach, haben Grund zum Feiern. Erfreuliche Vorstellungen waren zudem von den Aufsteigern aus Bochum und Hannover zu sehen.
Das Top-Team der Liga
Schwer Champions-League geschädigt retteten die Bayern die Saison durch ihren unwiderstehlichen Alleingang in der Bundesliga (16 Punkte Vorsprung) und dem Einzug ins DFB-Pokalfinale. Am vierten Spieltag eroberte das „Weiße Ballett“ erstmals die Tabellenführung und gab sie nicht mehr her. Die Überlegenheit der Hitzfeld-Schützlinge in der Liga, trotz der längeren Verletzungsausfälle von Salihamidzic, Deisler, Santa Cruz, Scholl und Jeremies, raubte dem Titelkampf früh die Spannung - was die Freude der Münchner über den 18. Titelerfolg nicht schmälerte.
Magische Wilde
Zum Überraschungsteam der Saison avancierte zweifellos der VfB Stuttgart. Die jungen (Kuranyi und Co.) und alten (Balakov und sein magischer Rentnerzirkel) Wilden mussten allerdings immerhin bis zum sechsten Spieltag auf den ersten Sieg warten (3:0 gegen Bielefeld). Von da an kombinierte und kämpfte sich der Schwabenexpress durch die Liga und stoppte letztendlich erst auf Bahnsteig zwei - mit direktem Champions-League Anschluss.
Teuflischer Endspurt
Dass der 1. FC Kaiserslautern als Tabellen-Vierzehnter zu den Gewinnern zu zählen ist, erklärt sich nur durch den Saisonverlauf. Noch am 23. Spieltag zierten die Pfälzer das Tabellenende, eine Position, die sie an immerhin neun Spieltagen bekleideten. Doch trotz erheblichen Anlaufschwächen unter dem neuen Coach Erik Gerets und einem Finanz-Chaos ungeahnten Ausmaßes im Rücken (die Lizenz war lange Zeit unsicher), behielten die „Roten Teufel“ die Nerven und legten zu Rückrundenbeginn die Grundlage zum Klassenerhalt (elf Spiele ohne Niederlage). Das Erreichen des DFB-Pokalfinales sicherte zudem den Einzug in den UEFA-Pokal, da Gegner FC Bayern die Champions-League erreichte.
Erstligatauglichkeit erwiesen
Mit einer einstelligen Platzierung (Rang neun) meißelte Aufsteiger VfL Bochum seine Erstliga-Berechtigung in die Abschlusstabelle. Wie Mitaufsteiger Hannover 96 (Rang 11) überzeugte Bochum auch mit spielerischen Qualitäten. Vom zweiten bis vierten Spieltag führten die einstmals „Grauen Mäuse“ gar die Liga an. VfL-Goalgetter Thomas Christiansen blieb auch am Saisonende ganz vorn: Mit Bayerns Giovane Elber teilte er sich die Torjägerkrone (21 Treffer).
Ziele erreicht
Eine kontinuierliche Steigerung sicherte dem heimstarken HSV (13 Heimerfolge) den vierten Rang. Wie Hertha BSC (Platz fünf) gelang den Hamburgern am letzten Spieltag die Qualifikation für den UEFA-Cup. Ohne in den vorderen Rängen platziert zu sein, nahm die Saison für Mönchengladbach und Rostock ebenfalls ein zufrieden stellendes Ende: Der Klassenerhalt war das Ziel, und das wurde erreicht.
André Schulin
Fußball ist Ding, Dang, Dong. Es gibt nicht nur Ding.
— Giovanni Trapattoni