Die letzten Punkte der Hinserie

von Günther Jakobsen16:04 Uhr | 16.12.2011

Bayerns unbequeme Aufgabe gegen die Kölner und Schalkes Kräftemessen mit Werder dürften die zwei interessantesten Paarungen des 17. Spieltages sein. Freiburg, Augsburg und Nürnberg wollen versuchen, nicht auf den Abstiegsrängen überwintern zu müssen.

Fünf aufeinander folgende Heimspiele gegen einen Bundesligakonkurrenten nicht gewinnen zu können ist für den FC Bayern ungewöhnlich. „Das ist eine Aufgabe, die wir vor Jahresfrist noch positiv gestalten müssen“, meint Jupp Heynckes, auf das Freitagabendspiel gegen den 1. FC Köln angesprochen. Bei den Gästen sieht man das logischerweise anders. „Wir werden wieder versuchen, die Bayern ein wenig zu ärgern“, hofft Lukas Podolski, erneut etwas Zählbares aus München mitzunehmen. Die an Grippe erkrankten Lanig und Matuschyk fehlen beim FC, die Bayern müssen wie erwartet auf Schweinsteiger und Breno verzichten.

Schalke-Werder
Hamburg-Augsburg
Leverkusen-Nürnberg

Das Topspiel des Samstags führt in Gelsenkirchen die Bundesligaurgesteine FC Schalke (Platz 3) und Werder Bremen (Platz 5) zusammen. Die Königsblauen, denen in der Europa League-K.o.-Runde Viktoria Pilsen zugelost wurde, wollen den Kontakt zur Tabellenspitze halten, derweil ein ehemaliger Schalker versucht, im Bremer Trikot das Spiel für sich zu entscheiden. „Wenn wir gewinnen, dann mache ich anschließend vielleicht auch noch was mit den alten Kollegen“, meint Lukas Schmitz. „Bei einer Niederlage habe ich allerdings keine Lust, mir die Sprüche anzuhören.“ Mitleidige Sprüche gegenüber Aufsteiger FC Augsburg erwartet Jos Luhukay nun nicht mehr: „Alle Welt hat damit gerechnet, dass wir abgeschlagen Letzter werden. Stattdessen haben wir bewiesen, dass wir mithalten können.“ Gefragt ist die Wettbewerbsfähigkeit des FCA im Auswärtsspiel beim Hamburger SV, bei dem Petric zumindest als Einwechselspieler kommen wird. “Mladen hat eine große Qualität, die uns in dem schwierigen Spiel helfen wird“, setzt Thorsten Fink auf den Kroaten. Bayer Leverkusens erster Schreck über das schwere Champions League-Los (gegen Barca) wird sich gelegt haben, wenn am Samstag der Club zum letzten Hinserienspiel in der BayArena vorstellig wird. Zumal die Gäste personell noch weiter gebeutelt wurden. Zu den vorab bekannten Ausfällen gesellte sich Judt hinzu (Mittelfuß-Verletzung), zudem sind Plattenhardt (Adduktorenprobleme) und Pekhart (Grippe) noch nicht sicher.

Freiburg-Dortmund
Hoffenheim-Hertha
Wolfsburg-Stuttgart

Vor den Weihnachtsglocken schrillen in Freiburg erstmal die Alarmglocken. „Nach so einem Spiel wie in Köln ist es legitim, dass man über Änderungen nachdenkt“, hat SC-Coach Marcus Sorg noch die 0:4-Pleite im Hinterkopf, die die Breisgauer ans Tabellenende warf. Auf Schuster muss er im Spiel gegen den BVB zwangsläufig verzichten (Gelb-Sperre). Die Schwarzgelben hatten am vorigen Spieltag allerdings auch ein Resultat (1:1 gegen Lautern), das unerwartet daherkam (Jürgen Klopp: „Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen“). Laut Statistik ist diese Partie das Duell der beiden laufstärksten Bundesligaklubs. Keinen guten Lauf hatte der VfL Wolfsburg. „Die Spieler feuern sich an und pushen sich gegenseitig, weil sie im letzten Vorrundenspiel die Situation erträglicher gestalten und somit eine freundliche Winterpause haben wollen“, zeigt sich Felix Magath mit den Trainingsleistungen zufrieden. Bei den Gästen aus Stuttgart grübelt Trainer Bruno Labbadia noch darüber nach, wer auf der vakanten Rechtsverteidigerposition auflaufen soll. Denkbar wären Gebhart (offensive Variante) oder der defensiver ausgerichtete VfB II-Akteur Antonio Rüdiger. 1899 Hoffenheim erwartet im letzten Hinserienheimspiel die Berliner Hertha. „Bei Ballverlust müssen wir gut stehen, damit wir nicht ins offene Messer laufen“, warnt Holger Stanislawski vor der Konterstärke der Gäste, die auswärts einen Tick besser waren (10 Punkte), als auf eigenem Platz (9).

Kaiserslautern-Hannover
Gladbach-Mainz

„Ein Gegner auf Augenhöhe“, charakterisiert 96-Sportchef Jörg Schmadtke den nächsten Europa League-Widersacher der „Roten“, die von Christoph Daum gecoachten Kicker vom FC Brügge. In der Liga müssen die Niedersachsen den Blick nach unten richten, wenn sie zu den knapp oberhalb der Abstiegsränge stehenden 1. FC Kaiserslautern reisen. Allerdings verschafften sich die „Roten Teufel“ Respekt mit ihrem überraschenden Punktgewinn in Dortmund. Das zweite Sonntagsspiel wird im Borussia-Park ausgetragen, wo die Gastgeber zuversichtlich sind, dass Marco Reus gegen den FSV Mainz wieder mitmischen kann. „Er hat gestern und heute jeweils einmal mit der Mannschaft trainiert. Er ist bereit“, verkündete Lucien Favre am Freitag. Dass die Gäste bislang nur eine einzige Auswärtsniederlage hinnehmen mussten, imponiert dem Gladbacher Coach. „Sie sind extrem gut organisiert und können vier verschiedene Spielsysteme spielen, die sie häufig während einer Partie ändern. Wir müssen auf alle Fälle vorbereitet sein.“



Wie man dort mit den Arbeitern umgeht! Stadien werden mit Klimaanlagen heruntergekühlt und hier darf man bald das Licht nicht mehr anschalten.

— Ulf Kirsten macht sich Gedanken zur WM 2022 in Katar.