Mit der Relegationsentscheidung um den letzten freien Platz in der 2. Liga schlossen die nationalen Wettbewerbe im Profifußball der Saison 2009/10 ab. Ingolstadt gestaltete auch den zweiten Vergleich mit Rostock erfolgreich und schaffte damit den sofortigen Wiederaufstieg aus der Drittklassigkeit.
Nur auf einer Position besetzte Ingolstadts Coach Michael Wiesinger seine Startformation zum Rückspiel in Rostock um: Gerber kam für Bambara. Eine gelungene Maßnahme, die sich bereits in der achten Minute bezahlt machte. Nach Leitls Vorarbeit vollstreckte Gerber unhaltbar für Hansa-Keeper Walke zum 1:0 der Gäste. Das Leder sprang vom Innenpfosten ins Tor der Hanseaten. Bis dahin hatte der FCI bereits einen munteren Eindruck hinterlassen - nun sprach alles verstärkt für den sofortigen Wiederaufstieg der Oberbayern. Rostock musste notgedrungen auf bedingungslose Offensive setzen, was Trainer Marco Kostmann durch die frühe Einwechslung Kerns für Pannewitz (15.) dokumentierte. Ein Kopfballversuch Johannssons (knapp vorbei) stellte neben Kerns Linksschuss aus der 42. Minute noch die beste Rostocker Ausgleichsmöglichkeit dar, derweil Ingolstadt mit seinen Gegenstößen mehr Gefahr ausstrahlte und die Führung hätte ausbauen können. In der 36. Minute rettete Walker gegen den durchgebrochenen Hartmann den 0:1-Rückstand zur Pause.
Wohlfahrts vergebene Großchance aus der 50. Minute, er schoss Danielsson an, zögerte die endgültige Entscheidung noch hinaus. Doch Hansa fehlte einfach die Qualität, sich in dieser bedrohlichen Lage auf den Punkt zu konzentrieren und klare Chancen zu erzwingen. Ein Pfostentreffer Hartmanns erschütterte in der 65. Minute das Gebälk der Rostocker, der zweite Treffer Gerbers, ein Schlenzer ins rechte Eck (78.), versenkte den letzten Rest Hoffnung, den Abstieg doch noch abwenden zu können. Erstmals seit der durch den Mauerfall ermöglichten Neustrukturierung im deutschen Fußball musste Hansa Rostock den Gang in die Drittklassigkeit antreten. Ingolstadt verließ diese Ebene verdientermaßen, Michael Wiesingers Elf stellte das kompaktere der beiden Teams.
André Schulin
Wenn er nicht spielen kann, gehen wir morgen Abend einen trinken.
— Franz Anton Beckenbauer über Stefan Effenberg, der seinen Abschied bei Bayern München 2002 auf der Tribüne erlebte.