Die schönere Seite des Fußballs

von Günther Jakobsen17:56 Uhr | 24.08.2005

Die letzte Woche stand für Fußballfans ja ganz im Zeichen der internationalen Begegnungen. „Hey, da war doch auch DFB-Pokal!“, werden jetzt manche Leser sagen, aber bitte: Was ist der Pokal ohne Überraschungen? Und es gab leider keine einzige.

Ein Zweitligist (Offenbach) kann schon mal gegen einen Erstligisten (Köln) gewinnen, gerade in Überzahl. Und Dortmunds Ausscheiden in der ersten Runde ist ja so sicher wie das Berliner Olympiastadion als Austragungsort des Endspiels.

Blieben also das Länderspiel der Deutschen in Holland und ein komplettes Premier-League-Wochenende vor dem Fernseher. Keine Panik, hier soll es jetzt nicht wieder um die Berufung von Wörns oder Hamann gehen oder über die fehlende Spielkunst der Deutschen, sondern betrachten wir das ganze einmal von der anderen, der schöneren Seite, für die man nur zwei Wörter brauchte: Arjen und Robben.

Wie schön, dass es noch solche Spieler gibt! Die sich den Ball schnappen, nicht auf Gegen- oder Mitspieler achten, sondern einfach drauf los stürmen, immer direkt Richtung Tor. Die ihre zehn Jahre älteren Gegenspieler (Wörns) noch ein wenig älter aussehen lassen und mit rechts oder links schießen, als ob es nie Fußballer gegeben hätte, die nur einen starken Fuß haben. Bei denen sich die Zuschauer schon in voller Erwartung aus den Sitzen erheben und raunen, wenn sie nur den Ball stoppen. Zwei Treffer hat Arjen Robben erzielt, und irgendwie wirkte das Ergebnis auch Tage später noch irreal. 2:2? Eher 5:2, gefühlt zumindest.

Robben war Sonntag dann wieder im Einsatz, beim Spiel seines Chelsea FC im Derby gegen den FC Arsenal. Auch wenn hier alle gegen eine weitere Zerpflückung des Spieltages wettern: Es hat schon was, wenn man vier Spiele live an zwei Tagen ohne Überschneidung schauen kann. Und dabei standen solche Namen wie Manchester United, Liverpool, Everton oder halt Chelsea und Arsenal zur Auswahl. Allerdings ist es in England auch so wie bei uns: Nicht immer halten die Namen das, was sie versprechen.

In allen vier Partien fiel jeweils nur ein Tor, die Favoriten setzten sich durch, Überaschungen waren Fehlanzeige. Und Robben? Der blieb blass und wurde nach einer Stunde ausgetauscht. Auch solche Fußballer wie er erwischen halt nicht immer einen Sahnetag. Vielleicht fehlten aber einfach nur Wörns und Hamann auf der anderen Seite

Dirk Brichzi



Als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern habe ich aus guter Tradition einen Cognac vor dem Spiel getrunken. Vielleicht probiere ich diesmal etwas Neues aus.

— Karl-Heinz Rummenigge zum Bundesliga-Start 2021.