Leverkusen und Hoffenheim sind die engsten Verfolger des enteilten Spitzenduos und könnten den Rückstand aus eigener Kraft verkürzen. Zuvor jedoch steht ein Bundesliga-Klassiker an, wenn sich am Freitagabend der Hamburger SV mit dem FC Bayern misst.
„Es erwartet niemand, dass wir in Hamburg auf jeden Fall gewinnen“, schraubt Louis van Gaal die Erwartungen der Bayern vor dem Gastspiel beim Hamburger SV herunter. Die kaum verbesserte personelle Situation zwingt dem Münchener Coach eine defensivere Diktion auf. Eventuell könnte Olic (erlitt einen Nasenbeinbruch) an alter Wirkungsstätte wieder zum Einsatz kommen. Die Hamburger wollen den geschwächten FCB indes laut Armin Veh nicht unterschätzen, peilen aber ihrerseits einen Erfolg an: „Wir brauchen den Sieg um oben dranzubleiben.“
Interessant zu beobachten wird sein, ob Schalke im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt den spielerischen Faden aufnehmen kann, der die Gelsenkirchener zu einem feinen 3:1-Sieg in der Champions League (gegen Hapoel Tel Aviv) führte. „Wir sind gewarnt“, zeigte sich Michael Skibbe vom Auftritt des Konkurrenten angetan, wäre jedoch mit einem Remis nicht zufrieden: „Nicht in einem Heimspiel“. Den Gladbachern steht der fünfte Versuch bevor, zuhause endlich einen Dreier einzufahren. „Wir sind in einer schwierigen Situation …“, weist Michael Frontzeck nicht zu Unrecht darauf hin, dass zum Spiel gegen Werder Bremen eine Vielzahl potenzieller Stammspieler nicht zur Verfügung steht. Ärgerlich sind besonders die Ausfälle durch Sperren (Arango, Brouwers, Schachten). Die Bremer mussten kurzfristig den Ausfall Tim Wieses hinnehmen (Knie verdreht) und sehen keinen Anlass, den VfL zu unterschätzen. Thomas Schaaf: „Wir müssen aufpassen, sie kontern sehr schnell.“
In den drei weiteren Samstagsspielen versuchen Hannover 96 (gegen Köln) und der SC Freiburg (gegen Kaiserslautern) ihre guten Saisonstarts mit weiteren Erfolgen auszubauen, während Nürnberg den dritten Heimsieg in Folge anstrebt. „Wolfsburg ist ein schwieriger Gegner, die Mannschaft zeigt zwei Gesichter“, weiß Dieter Hecking die Gästeelf aus Niedersachsen nicht so recht einzuschätzen. „Den Unterschied zwischen Siegen und Verlieren macht oft die Konzentration aus“, hat inzwischen sein Wolfsburger Pendant Steve McClaren festgestellt. Den Engländer wurmte, dass sein Team bereits zum zweiten Mal einen sicheren Vorsprung noch verspielte („Wir haben uns meistens selbst geschlagen. Das macht einen fast verrückt“).
Die drei „Europa League-Klubs“ spielen am Sonntag. Dabei ist die Tabellenspitze unter sich, wenn in den Topspielen Tabellenführer Borussia Dortmund die viertplatzierten Hoffenheimer empfängt und der FSV Mainz (Platz 2) beim Dritten der Liga, Bayer Leverkusen, vorstellig wird. Tabellenschlusslicht VfB Stuttgart, in der Europa League ungemein erfolgreich (drei Spiele, drei Siege), muss aufpassen, nicht von den „Piraten“ aus St. Pauli geentert zu werden, denen fremde Stadien (vier Spiele, drei Siege) offenbar auch ganz gut gefallen. „Wir stellen uns darauf ein, dass sie tief stehen und auf Konter lauern werden. Dagegen müssen wir das richtige Mittel finden“, umreißt VfB-Coach Jens Keller seine Erwartung und Vorstellung vom ersten Bundesliga-Heimspiel der Schwaben unter seiner Regie.
Herr Basler, was sagen Sie zum Spiel?
— Ein österreichischer TV-Reporter nach dem 0:3 Deutschlands gegen Portugal bei der EM 2000 zu Marco Bode