Die Spitze unter sich

von Günther Jakobsen15:32 Uhr | 02.12.2011

11.000 Gästefans werden erwartet, wenn im Borussia-Park das Duell der beiden Erstplatzierten, Gladbach vs. Dortmund, ausgetragen wird. In München will der drittplazierte FC Bayern vor Verfolger Werder Bremen bleiben. Der erste Anpfiff des 15. Spieltags ist in der BayArena zu vernehmen.

Leverkusen will, so Robin Dutt, „Den Aufwärtstrend, den wir zuletzt in allen Bereichen gezeigt haben, mit raus auf den Platz nehmen …“. Hoffenheim wird, so will es Holger Stanislawski, auf keinen Fall Firmino und Obasi mit auf den Platz nehmen. Die beiden Hoffenheimer Offensivkräfte sollen für ihr undiszipliniertes Verhalten (mehrfach verspätet zum Training) im Auswärtsspiel bei Bayer eine Denkpause erhalten. „Um etwas mitzunehmen, müssen wir 90 Minuten konzentriert arbeiten, brauchen 100 Prozent auf allen Positionen“, hat Stanislawski auch vor Augen, dass die TSG aus den sechs Ligapartien gegen Leverkusen nur einen Punkt mitnahm. Bernd Leno, vor wenigen Tagen mit einem langfristigen Vertrag an Bayer gebunden, will diesen Trend ausbauen.

Die beiden absoluten Spitzenspiele werden am Samstagnachmittag angepfiffen: Der FC Bayern empfängt Werder, während zeitgleich die punktgleichen Borussenteams gegeneinander antreten. „Die Dortmunder laufen sehr schnell zurück, sie sind fast immer mit acht oder neun Leuten hinter dem Ball. Es ist sehr schwierig, Lücken zu finden“, benennt Lucien Favre eine Problematik, der sich die Gladbacher im Duell mit dem Tabellenführer stellen müssen. Ob Reus, der unter der Woche Individualtraining absolvierte, letzten Endes trotz seines Zehenbruchs mit von der Partie ist, konnte der Schweizer noch nicht sagen. Seinem Dortmunder Trainer-Pendant steht bis auf Leitner der gesamte Kader zur Verfügung. „Wir sind gewarnt. Die Gladbacher haben nicht nur in Köln ein Riesenspiel gemacht“, lässt Jürgen Klopp jedoch den Respekt vor dem Gegner durchblicken. Beim Spiel des Tabellendritten FC Bayern gegen seinen unteren Nachbarn stellt sich die Personallage nicht ganz so ungetrübt dar. Nach Schweinsteigers Ausfall befürchten die Münchner, dass aufgrund eines grippalen Infekts mit Toni Kroos ein weiterer gesetzter Mittelfeldakteur nicht spielfähig sein könnte. Werder-Stürmer Pizarro scheint nach einer Innenbandverletzung auf dem Weg der Besserung, während Wiese wegen eines Trauerfalls nicht dabei ist.

Der SC Freiburg ist zwar seit drei Spielen ungeschlagen, konnte sich aber nicht aus dem Tabellenkeller herausarbeiten. Gegen Hannover 96 hofft Manuel Sorg, den positiven Trend fortsetzen zu können. „Da wird sehr viel Arbeit auf uns zukommen“, fasst er jedoch warnend seine Ausführungen über die Niedersachsen zusammen. Am 1. FC Kaiserslautern nagt noch der Frust über die schwache Auswärtsleistung beim 1. FC Nürnberg. „Die Jungs sind heiß darauf zu zeigen, dass sie es besser können“, erklärte Marco Kurz. Ein galanter Auftritt der „Roten Teufel“ gegenüber der „Alten Dame“ Hertha BSC ist daher nicht zu erwarten. Der VfB Stuttgart konnte sich bei seinem letzten Gastspiel in Bremen ebenfalls nicht von seiner besten Seite zeigen und will dies in der Partie gegen den 1. FC Köln ändern. Die Tabellennachbarn Wolfsburg und Mainz sind dem unteren Ende des Klassements viel zu nahe, als dass sie der Begegnung sorgenfrei entgegenschauen könnten. „Mainz ist ein besonderer Gegner. Letzte Saison holten sie mit einer kuriosen Aufholjagd drei Punkte in Wolfsburg“, erinnert Felix Magath daran, wie dem VfL eine 3:0-Führung noch entrissen wurde. Zudem kommen die 05er mit der Empfehlung eines 3:2-Heimsieges über den FCB angereist. Ein Freibrief für einen Startelfplatz in Wolfsburg war aber auch dieser Coup nicht: „Es gibt keinen Zwang, die gleiche Elf aufzustellen“, versicherte Thomas Tuchel.

Am Sonntag versucht zunächst der Hamburger SV, die direkt vor ihm in der Tabelle platzierten Gäste aus Nürnberg zu überholen. Unter der Woche überprüfte Thorsten Fink in einem Testspiel der Hanseaten, das 2:1 gegen die Glasgow Rangers gewonnen wurde, zuvorderst die Form jener Akteure, die bislang noch nicht regelmäßig zum Zuge kamen. Der in der Europa League erfolgreiche FC Schalke schließt mit seiner Heimpartie gegen den FC Augsburg den Spieltag ab. Im Tor der Gäste wird erneut Mohamed Amsif stehen, der vor seinem Augsburger Engagement fünf Jahre lang für S04 spielte (A-Jugend und Schalkes II.).



Für mich das war gut!

— Jan Furtok, Hamburger SV, nach einem späten Siegtreffer gegen den VfL Bochum.