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Die Tür ist schon fast zu

von Günther Jakobsen14:49 Uhr | 12.10.2007

82.500 Zuschauern bietet das Croke Park Stadion in Dublin Platz; seit 2007 trägt auch der irische Fußballverband FAI Spiele in der Arena aus, die ursprünglich nur als Austragungsstätte typisch gälischer Sportarten (Gaelic Football, Hurling, Camogie) zur Verfügung stand. Die gewaltige Kulisse mag die irischen Fußballer in den noch ausstehenden Spielen gegen Deutschland und Zypern beflügeln, aber die Chance, die EM-Endrunde 2008 noch zu erreichen, ist sehr gering. Gegen die DFB-Auswahl könnte bereits vorzeitig das Aus in der Qualifikation erfolgen.

Pfeifen im Walde
Bei den Europameisterschaftsendrunden 1964 und 1988 war Irland vertreten. Bis ins Viertelfinale rückten die Kicker von der Grünen Insel damals jeweilig vor. Die aktuelle Situation in der EM-Qualifikationsgruppe D lässt wenig Raum zur Annahme, dass die Iren im Juni 2008 zu ihrer dritten Endrundenteilnahme antreten können. Die Lage: Sechs Zähler Rückstand auf die zweitplazierten Tschechen, deren acht auf Gruppenführer Deutschland bei nur noch drei ausstehenden Begegnungen. „Es liegt nicht mehr allein in unserer Hand“, sieht Trainer Steve Staunton nur noch eine mikroskopisch erkennbare Chance, wenn Tschechien aus seinen restlichen Spielen (in Deutschland und Zypern, zu Hause gegen die Slowakei) nicht mehr als zwei Punkte holt - bei gleichzeitig voller Punktausbeute seines eigenen Teams in den letzten Partien (gegen Deutschland, Zypern und in Wales). „Wenn wir alle drei Spiele gewinnen, können wir es schaffen. Alles ist möglich“, haut Mannschaftskapitän Robbie Keane (Tottenham Hotspur) - der seine drei Qualifikationstore alle im 5:0-Pflichtsieg gegen San Marino erzielte - eine Durchhalteparole raus, die dem berüchtigten „Pfeifen im Walde“ verdächtig nahe kommt.

Schlecht gestartet
Die Basis der misslichen Situation wurde in den ersten Gruppenspielen gelegt. Nach der knappen, aber nicht unerwarteten 0:1-Niederlage in Deutschland warf die unverhoffte 2:5-Pleite in Zypern Irlands Fahrplan über den Haufen. Anschließend folgte auf eigenem Platz die 1:1-Punkteteilung gegen die Tschechen, die für Stauntons Kicker einer Niederlage gleichkam. Das Rückspiel in Tschechien, vor einem Monat in Prag ausgetragen, bot noch einmal die Chance, sich ernsthaft in den Kampf um die beiden Endrundenplätze einzuschalten - Jankulovskis Siegtreffer für die Osteuropäer aus der 15. Minute zerstörte die Hoffnungen.

Zahlreiche Stammkräfte fehlen
Personell kann Steve Staunton gegen Deutschland nicht auf seine Wunschelf bauen. Defensivspieler Paul McShane (FC Sunderland) sitzt eine Sperre ab. Innenverteidiger Steven Carr (Newcastle United) fällt wegen Oberschenkelproblemen aus; aus gleichen Gründen ist der Einsatz von Abwehrspieler John O´Shea (Manchester United) gefährdet. Mittelfeldakteur Stephen Ireland (Manchester City) fehlt, da er sich - nach eigener Aussage - derzeit nicht in der Lage sieht, international für Irland anzutreten. Schlagzeilen machte Ireland, als er im September kurzfristig die Teilnahme am Tschechien-Spiel absagte, da seine Großmutter gestorben sei. Die quicklebendige Dame dementierte umgehend, so erklärte Ireland, er habe seine andere Großmutter gemeint. Doch auch die konnte und mochte ihr Ableben nicht bestätigen. Schließlich rückte Ireland mit der Erklärung heraus, seine Lebensgefährtin habe eine Fehlgeburt erlitten. Ein Langzeitverletzter hingegen könnte in der irischen Auswahl sein Comeback feiern: Abwehrspieler Joey O´Brien (Bolton Wanderers) steht nach 16monatiger Zwangspause (Knieverletzung) wieder bereit. Stürmer Stephen Elliott hingegen (Wolverhampton Wanderers), der zuletzt im Hinspiel in Deutschland für Irland spielte und im Croke-Park-Stadium sein Comeback plante, fällt wegen Achillessehnenbeschwerden aus.

André Schulin



Der HSV ist natürlich ein Brett.

— Markus Gisdol bei seinem Amtsantritt als Trainer des Hamburger SV.