Diesmal stimmte der Ertrag am Millerntor

von Günther Jakobsen13:03 Uhr | 04.12.2010

Obwohl der FC St. Pauli keine Leistungssteigerung gegenüber den letzten Spielen zeigte, war er diesmal erfolgreich. Allerdings erzielte ein Fußballer des 1. FC Kaiserslautern unfreiwillig den siegbringenden Treffer für die Kiezkicker.

Im Duell der beiden Aufsteiger hatten nur die Gastgeber unter Druck gestanden. Nach sechs Spielen ohne Sieg schmiss St. Paulis Trainer Stanislawski Zambrano, Naki und Takyi aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader. “Einfach mal schießen”, forderte ein Fan auf einem Plakat im Millerntor-Stadion. Und die Freibeuter, die zuletzt dafür bekannt waren, dass sie zu lange mit dem Torschuss warteten, versuchten zu gehorchen. Allerdings kamen sie in einer zerfahrenen Partie nur selten zum Abschluss. Pauli und Lautern behakten sich im Mittelfeld. Die Hausherren waren engagierter, die Gäste abgeklärter. Die Kaiserslauterer hatten das konstruktivere Angriffsspiel und auch die erste Torchance. Pauli-Keeper Kessler parierte den Schuss von Moravek (11.). Auf der Gegenseite schüttelte Ebbers drei gegnerische Verteidiger ab, scheiterte jedoch an FCK-Keeper Sippel (12.). Nach diesen beiden Möglichkeiten besserte sich das Spiel nur für eine kurze Zeit, um danach wieder in den alten Trott zurückzufallen. Die Pfälzer begnügten sich damit, die bemühten, aber einfallslosen Pauli-Piraten vom Leib zu halten. In der restlichen ersten Halbzeit gab es lediglich eine weitere nennenswerte Möglichkeit. Kessler wehrte Lehmanns Freistoß aus knapp 30 Metern ab (29.).

Es war bezeichnend, dass ein Lauterer für die Pauli-Führung kurz nach dem Wiederbeginn sorgte. Tiffert köpfte Kruses Freistoßflanke ins eigene Netz (48.). Anschließend mussten die Gäste gezwungenermaßen mehr nach vorne tun, was ihnen gegen eine aufmerksame gegnerische Abwehr jedoch sichtlich schwer fiel. So blieben Chancen weiterhin Mangelware. Und die wenigen, die die Pfälzer hatten, wurden vergeben. Moraveks Schuss verfehlte das Zielgebiet (69.), und der zuletzt gut aufgelegte Lakic blieb bis zur 89. Minute blass, dann schoss er den Ball übers Tor. In der Schlussphase musste der noch amtierende Zweitliga-Meister auch wieder hinten aufpassen. Denn St. Pauli gelang es gegen Ende der Spiels, für Entlastung zu sorgen. Sippel lenkte Lehmanns effetvollen Freistoß ins Toraus (76.) und hielt damit die Partie bis zum Schlusspfiff offen. Die Auswärtsniederlage des FCK konnte er allerdings nicht verhindern.

Senthuran Sivananda



Das Lachkabinett geht weiter und jeder blamiert sich so gut, wie er kann.

— Rudi Assauer, Manager Schalke 04, über die ,,Trainer-Findungskommission" des DFB.