Meister Borussia Dortmund knüpfte im Gastspiel beim 1. FC Nürnberg nicht an die hervorragenden Leistungen aus den vergangenen Spielen an. Trotzdem entschieden die Westfalen die Partie für sich und erklommen zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze.
Den besseren Start in die Partie erwischten überraschenderweise die Nürnberger. Der Club hatte viermal die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Vor allem nach Standardsituationen waren die Hausherren torgefährlich. Jeweils nach einer Ecke scheiterte Maroh an BVB-Keeper Weidenfeller (10.) und wurde Simons´ Kopfball von Kagawa auf der Linie geklärt (11.). Die beste Möglichkeit für den FCN aus dem Spiel heraus vergab Pekhart, als er alleine auf das Dortmunder Gehäuse zulief, aber an Weidenfeller scheiterte (18.). Nach der anschließenden Ecke schoss der tschechische Stürmer die Kugel übers Tor (19.). Die Dortmunder hatten in der Anfangsphase sichtliche Probleme im Spielaufbau und mussten zudem Mittelfeldspieler Bender verletzungsbedingt auswechseln. Doch nach gut zwanzig Minuten nahm der Meister Fahrt auf. Die Nürnberger konnten nur noch selten für Entlastung sorgen, standen zwar in der Defensive gut geordnet, dennoch fanden die Dortmunder die eine oder andere Lücke im fränkischen Abwehrbollwerk. Allerdings bewiesen die Westfalen vor dem gegnerischen Tor zunächst genauso viel bzw. wenig Zielgenauigkeit wie der Gastgeber. Lewandowski tauchte alleine vor dem Nürnberger Gehäuse auf, aber konnte FCN-Keeper Schäfer nicht überwinden (21.). Fünf Minuten später überließ der Dortmunder Topscorer seinem Teamkollegen Großkreutz den Ball, doch der drosch die Kugel übers Tor. Und weitere zehn Zeigerumdrehungen später war Schäfer bei einem sehenswerten Kagawa-Schuss rechtzeitig zur Stelle.
Kurz nach dem Wiederbeginn fiel jedoch die Führung für den Favoriten - auch dank großzügiger Hilfe der Nürnberger Hintermannschaft. FCN-Winterneuzugang Hlousek ließ das Zuspiel von Leitner zu Piszczek durch, der Pole passte in den Rücken der Abwehr, wo Kapitän Kehl stand und zum 1:0 einschob (48.). Danach schaltete der Titelverteidiger aus Dortmund ein paar Gänge zurück und agierte vor allem im Angriff nicht mehr so zielstrebig wie vor der Führung. Die Franken wussten allerdings die Dortmunder Nachlässigkeiten nicht auszunutzen. Sie zeigten sich zwar in der Offensive bemüht, aber wirklich Torgefahr strahlten sie bei ihren Angriffsbemühungen nicht aus. Im Gegensatz zu den Nürnbergern brachten die Gäste aus dem Westen den Ball sogar ein paar weitere Male im gegnerischen Tor unter. Nachdem Lewandowskis Treffer wegen einer Abseitsstellung zu Recht nicht anerkannt worden war (63.), sorgte der für den Polen eingewechselte Barrios acht Minuten vor dem Schluss für die Entscheidung. Nürnbergs Keeper Schäfer konnte Kagawas Schuss noch parieren, war jedoch gegen den Abstauber von Barrios machtlos. Ein weiteres Tor für den BVB durch Kagawa wurde wegen Abseits nicht gegeben (84.).
Senthuran Sivananda
Andere Mannschaften schaffen es auch nicht gegen tief stehende Mannschaften, Chancen zu kreieren - und wir manchmal auch nicht. Deshalb sind wir Freiburg und nicht der FC Barcelona. Und die haben auch manchmal Probleme.
— Christian Streich, Trainer SC Freiburg, nach einem 0:1 gegen Hertha BSC.