Weder Erfurt noch Düsseldorf kamen an Emden vorbei und machten die ruhenden Ostfriesen damit zum heimlichen Spieltagssieger. Der VfB Lübeck entglitt der Liga weiter, wogegen Regensburg im Süden wieder zu sich fand. Für einen Paukenschlag sorgte hier Aufsteiger Frankfurt.
Regionalliga Nord
Nach zwei Punkten aus den letzten vier Spielen trat das Team aus der Marzipanstadt beim lange unbesiegten Union Berlin an und schien die ersehnte Wende sogar einzuläuten: Schweinsteiger (3.) und Weber (19.) brachten Lübeck früh mit 2:0 in Front. Mit einer völlig konfusen Abwehr stellte sich der VfB dann aber selbst ein Bein, fing sich noch vor der Pause drei Gegentore und verlor am Ende mit 3:4. Platz 16 war die bittere Konsequenz. Auch Braunschweig (0:2 gegen Ahlen) fiel nach neun ungeschlagenen Spielen wieder zurück, während Essen seinen Dämpfer vom letzten Wochenende verdaute und sich mit einem 2:0 über Magdeburg an die Verfolgergruppe hängte. Diese streckt sich nun bereits bis Platz zehn, auf den Werder Bremen (1:2 gegen Dresden) direkt von Rang fünf heruntergeworfen wurde. Borussia Dortmund (1:0 in Wolfsburg) holte den zweiten Dreier binnen fünf Tagen und nahm sich Platz sieben. Zu einer wahren Farce entwickelte sich der Kampf um die Spitze. Tabellenführer Emden spielte diesmal nicht mit und musste darauf gefasst sein, gleich reihenweise überholt zu werden - doch die Konkurrenz versagte. Erfurt, dem ein Remis für die Tabellenführung gereicht hätte, verlor zu Hause mit 1:2 gegen Oberhausen und holte die Kleeblätter dadurch gar mit in den Aufstiegskampf dazu. Direkt auf Eins konnte am Sonntag somit Düsseldorf springen, doch ging die Fortuna mit Interimscoach Wolf Werner gleich mit 0:3 in Babelsberg unter und sackte sogar noch auf Platz vier. Schon ein schales 1:0 gegen Verl (Saglik/84.) war für Wuppertal damit genug, um in die engste Spitze zurückzukehren.
Regionalliga Süd
Nur vier Mannschaften gingen dieses Wochenende als Verlierer vom Platz, darunter aber beide Sorgenkinder. Unterhaching bezog im achten Auswärtsspiel die sechste Niederlage und stärkte mit dem 0:2 in Elversberg einen inzwischen direkten Konkurrenten. Die Saarländer schossen um vier Plätze rauf auf Rang elf. Weiter ins Bodenlose stürzten auch die Stuttgarter Kickers, obwohl sie im Derby beim Tabellenführer lange zumindest einen Punkt in Händen hielten. Zwölf Minuten vor Schluss traf Fischer zum 1:0 für den VfB. Genau wie nun das Team von Stefan Minkwitz war auch Jahn Regensburg zuletzt sieben Mal am Stück sieglos geblieben. Gegen um einige Profis verstärkte Löwen reichte es aber nun einmal wieder zu seinem Dreier, den Doppelschütze Jürgen Schmid im Wesentlichen verantwortete (32./49.); Kukukovic (51.) konnte lediglich noch verkürzen. Für den Aufstiegskampf bekam Jahn trotz seiner Talfahrt dadurch wieder gute Karten, denn weder Sandhausen (1:1 in Karlsruhe) noch der VfR Aalen (1:1 in Siegen) konnten ihre Spiele gewinnen. Wacker Burghausen spielte ebenfalls nur remis, konnte mit dem 1:1 bei Bayern Münchens Reserve aber weitaus besser leben, zumal diese neben dem UEFA-Cup-Helden Toni Kroos auch Willy Sagnol und Jan Schlaudraff an Bord hatte. Völlig heraus aber stach ein ganz anderes Spiel, nämlich die Begegnung des Vierten FC Ingolstadt gegen Aufsteiger FSV Frankfurt. Schon vorher hatten die Hessen sechs Mal am Stück nicht verloren, doch lieferten sie nun ihr Bravourstück ab und überfuhren den FCI mit einer sensationellen Wucht. Am Ende stand es 0:5.
Maik Großmann
Wenn ich höre, dass bei den Engländern Ed Sheeran singt, also ein Weltstar. Und bei den Deutschen Peter Maffay. Vom Starnberger See. Die Kinderchen kennen den doch gar nicht mehr.
— Mehmet Scholl über die EURO 2020.