Dramatisches Aus der Engländerinnen

Ein Eigentor Bassetts in letzter Minute beraubte die Lionesses einer Endspielchance, die sie nach dem Spiel gegen Japan verdient hätten. Der amtierende Titelhalter brachte kaum nennenswerte Torchancen zustande und trifft in einer Neuauflage des letztmaligen Finales auf die USA.

Japan ging als Favorit in dieses Halbfinale, sah sich aber von Beginn an mit einer englischen Auswahl konfrontiert, die sehr sicher verteidigte und zu gefährlichen Kontern imstande war. "Die Engländerinnen waren beweglicher als ich erwartet hatte. Wir hatten Probleme, sie unter Druck zu setzen", deutete Japans Coach Norio Sasaki an, dass man die Europäerinnen etwas unterschätzte. Eine fragwürdige Entscheidung half den Japanerinnen zur Führung: Schiedsrichterin Anna-Marie Keighle sah ein Foul Raffertys gegen Ariyoshi innerhalb des Sechzehners - Japans Kapitänin Miyama verwandelte den Elfer sicher (32.). Durchaus diskussionswürdig kam es noch vor dem Seitenwechsel zum 1:1-Ausgleich. Diesmal pfiff Keighly ein vermeintliches Foulspiel an Houghton. Gegen Williams´ knallharten Strafstoß hatte Japans Keeperin Kaihori keine Chance (40.).

Derweil Japan sich weiterhin vergebens an der englischen Defensive abarbeitete, kamen die von Mark Sampson trainierten Britinnen drei Mal innerhalb kurzer Zeit einer Führung sehr nahe. Duggan traf in der 62. Minute nur den Querbalken, White scheiterte mit einem gar nicht schlecht gesetzten Schlenzer an Kaihori (64.) und Jill Scott köpfte zwei Minuten später knapp links vorbei. Japan befreite sich aus dieser Druckphase und profitierte in der letzten Minute der Nachspielzeit von einer unglücklichen Aktion Bassetts. Die Abwehrspielerin wollte bei einem schnellen japanischen Vorstoß über rechts eine Flanke abfangen, erwischte den Ball jedoch derart, dass er im rechten Eck des eigenen Tores einschlug. "Was für ein harter Schlag", kommentierte Sampson die unglückliche Niederlage. "Aber ich habe kein Team gesehen, dass Japan derart unter Druck gesetzt hat wie wir. Dafür hätten wir eigentlich einen WM-Sieg verdient."