Am 11. Spieltag geht es mehrfach gegen direkte Konkurrenten: Drei Mal treffen Klubs aus dem Vorderfeld der Liga aufeinander, die punktgleichen Mittelfeld-Teams aus Wolfsburg und Berlin kreuzen die Klingen und im unteren Bereich könnte der HSV zu den Gästen aus der Pfalz aufschließen. Das Freitagsspiel läuft in Freiburg.
Natürlich wird der Rückkehr Robin Dutts beim ersten Spiel gegen seinen Ex-Klub SC Freiburg besondere Aufmerksamkeit beigemessen. „Das ist definitiv kein Vorteil für uns", beurteilt Dutts Nachfolger Marcus Sorg die Situation, dass man in Freiburg einerseits weiß, wie Dutt fußballerisch tickt - andererseits der jetzige Leverkusener Coach aber bestens über seine ehemaligen Schützlinge im Bilde ist. „Ich glaube nicht, dass taktische Dinge am Freitag entscheiden werden“, meint Sorg, der verstärkt an die Einsatzfreude der Breisgauer appelliert.
Ungleiche Vorzeichen markieren ohnehin das Südderby FC Bayern gegen den 1. FC Nürnberg. Dazu kommt noch, dass der Tabellenführer - im Gegensatz zum FCN - einen Großteil seiner Stammspieler im Pokaleinsatz unter der Woche schonte. „Die Belastung werden wir wegstecken, wir müssen über die Schmerzgrenze gehen“, hofft Nürnbergs Ersatzkapitän Timmy Simons (für den verletzten Raphael Schäfer) darauf, dass der Kräfteverschleiß kein spielentscheidendes Thema wird. Die Entscheidung darüber, was sich am 11. Spieltag in der Spitzengruppe der Tabelle tut, fällt bereits in den Samstagsspielen. Außer den sechs, auf den internationalen Startplätzen rangierenden Teams treten nämlich auch noch die eng dranhängenden Verfolger aus Mönchengladbach (gegen Hannover) und Hoffenheim (auf Schalke) an. Als weitere Spitzenpaarung ist das Gastspiel der Dortmunder beim VfB Stuttgart zu betrachten. Werder Bremen droht nach drei sieglosen Spielen ein Rücksturz ins Mittelfeld, ein Sieg in Mainz könnte den Trend bremsen. „Sie haben momentan vielleicht nicht die Punkte geholt, waren aber in einigen Spielen besser, als es das Ergebnis aussagt“, warnt Thomas Schaaf jedoch davor, die 05er nach ihrem jetzigen Tabellenstand zu beurteilen. Gleichauf nach Punkten rangieren im Mittelfeld die Konkurrenten VfL Wolfsburg und Hertha BSC, die vor ihrem Aufeinandertreffen auch noch eines eint: Personalprobleme gibt es nicht. „So müssen verschiedene Spieler, die die Berechtigung hätten zu spielen, auf die Bank oder sogar ganz draußen bleiben. Das ist eine gute Situation für den VfL, aber es ist natürlich auch schwieriger, eine Entscheidung zu treffen“, doziert Felix Magath, der seine Spieler-Nominierung erst nach dem Abschlusstraining verkünden will.
Derart komfortabel ist die Personallage beim HSV nicht. Auf Mladen Petric (Muskelfaserriss) muss Thorsten Fink verzichten, auch der erneute Ausfall Ivo Ilicevics schränkt die Offensivoptionen der Hamburger im Spiel gegen Kaiserslautern ein. „Wir kennen die Stärken und Schwächen der Lauterer und wissen, was zu tun ist. Wir müssen Kaiserslautern einfach schlagen“, nimmt Fink jedoch seine Mannschaft in Pflicht - angesichts des Tabellenstandes bleibt ohnehin keine andere Wahl. Im ersten Sonntagsspiel trifft zuvor der 1. FC Köln auf den FC Augsburg. „Es sind vier Punkte bis nach oben - und fünf bis zur Hölle“, umschreibt Stale Solbakken die Ausgangslage der Domstädter. Milivoje Novakovic kann an diesem elementaren Kampf nicht teilnehmen, da er laut Solbakken nach Oberschenkelproblemen noch ein Stück weit seiner Bestform hinterher hinkt.
Wir waren früher härter - bei uns gab's keine Verletzungen, sondern nur glatte Brüche.
— Jürgen Friedrich