Drei klare Erfolge

von Günther Jakobsen13:52 Uhr | 07.04.2011

Lediglich der Viertelfinal-Vergleich der englischen Kontrahenten FC Chelsea und Manchester United fiel so knapp aus, dass man noch nicht von einer Vorentscheidung sprechen durfte. In den drei anderen Paarungen kristallierten sich klare Favoriten fürs Halbfinale heraus.

Schalkes völlig unerwarteter 5:2-Sieg in Mailand provozierte so markante Schlagzeilen wie „Inter-Selbstmord gegen Schalke“ (Gazetta dello Sport) und „Alptraumnacht für Leonardos Truppe“ (Corriere dello Sport). Dem von einer durchweg überzeugenden Schalker Mannschaft entzauberten Titelverteidiger blieb für das Rückspiel in Gelsenkirchen die Herkules-Aufgabe, vier Tore mehr als die Königsblauen schießen zu müssen. Noch höhere Anforderungen müssten Schachtar Donezk und Tottenham Hotspur meistern, wollen sie die Runde der letzten Vier erreichen: Die Ukrainer sind mit einer 1:5-Pleite beim FC Barcelona vorbelastet, die „Spurs“ wurden von Real Madrid mit 4:0 abgefertigt. Bessere Ausgangslagen konnten sich die Sieger dieser drei Begegnungen kaum erhoffen.

Getreu dem Motto vom Bärenfell, dessen Verteilung tunlichst erst nach dem Erlegen erfolgen sollte, übt man sich in den Gewinnerlagern jedoch in Understatement. „Wir haben uns eine gute Ausgangsposition verschafft, aber den endgültigen Schritt noch nicht getan“, meint Ralf Rangnick und Real Madrids Coach Jose Mourinho hält eine Warnung für angebracht: „Ich kenne die Mentalität englischer Mannschaften, der Fans und dem ganzen Umfeld. In England ist alles möglich“. Barcas Übungsleiter Josep Guardiola hatte sich die Aufgabe gegen Donezk schwieriger vorgestellt: „Normalerweise kassiert Schachtar nicht so viele Gegentreffer und erspielt sich mehr eigene Torchancen“. Die Anspannung in seinem Team will er jedoch hoch halten: „Wir müssen das Rückspiel sehr ernst nehmen.“

Auf Messers Schneide wandelte das intensive Spiel zwischen dem FC Chelsea und ManUnited. Drogba (19., scheiterte an van der Sar), Torres (45., Pfostenschuss) und Lampard hatten vor der Pause gute Möglichkeiten, die Gästeführung durch Rooney (24., nach perfekter Vorarbeit von Giggs) auszugleichen, bzw. vorzulegen. Weitgehend wirkten die „Red Devils“ jedoch souveräner und auch frischer. Nur selten geriet ihr knapper Vorsprung noch in Gefahr; ein guter Kopfballversuch von Torres wurde wiederum von van der Saar entschärft (74.). Glück hatten die Gäste allerdings in der Nachspielzeit, als Evras ungestümes Einsteigen gegen Ramires nicht einem Strafstoß geahndet wurde.



Zwanzig Tore darfst du von mir aus machen, Charly, aber nicht unseren Gegner verulken.

— Uwe Seeler zu Charly Dörfel vor dem Spiel HSV - Tasmania Berlin (5:1).