Drei Topspiele und ein Kellerduell

von Günther Jakobsen14:22 Uhr | 07.11.2008

Gemessen am Tabellenstand sollte der 12. Spieltag eine Verdichtung hoher spielerischer Qualität anbieten können: Von den sieben erstplatzierten Klubs treten in drei Partien sechs gegeneinander an. Bielefeld und Gladbach bestreiten ein Kellerduell besonderer Bedeutung.

Das Duell Schalke (Rang 4) gegen den FC Bayern (3) löste sehr oft, zumindest durch seine Emotionalität, die Erwartungen ein. Beide Klubs sind seit fünf Spielen in der Liga ungeschlagen, halten sich auch in den internationalen Wettbewerben aussichtsreich im Geschäft. Die Begegnung Hamburger SV (5) gegen Borussia Dortmund (6) verläuft genau an der Uefa-Cup Nahtstelle. Mit einem weiteren Remis, sechs an der Zahl stehen bereits zu Buche, würden die Schwarz-Gelben außerhalb der internationalen Ränge verharren. Unter besonderer Beobachtung dürften die beiden Stürmer der kurz vor Saisonstart getätigten Nacht-und-Nebel-Aktion stehen, als Zidan und Petric ihre Vereinsfarben wechselten. Tabellenführer 1899 Hoffenheim reist zur Berliner Hertha (7), deren Unberechenbarkeit jedwede Hochrechnungen auf einen Spielausgang erschwert. Auswärts holten die Hauptstädter bislang mehr Zähler als im Olympiastadion während die Überraschungself aus Hoffenheim ihre beiden einzigen Niederlagen ebenfalls auswärts einsteckte. Herthas neuer Winterball soll im Spiel gegen den Spitzenreiter Premiere feiern. Aus dem Bereich der Spitzenklubs hat es einzig Bayer Leverkusen (2) mit einem Team aus der unteren Hälfte zu tun. Bei Reisen zum Karlsruher SC (14) kam Bayer selten mit leeren Händen zurück (4 Siege, 9 Remis, 3 Niederlagen) - die zuletzt gezeigte Form der Gegner lässt kaum auf Änderung dieser Geflogenheit schliessen.

Eine klare Rollenverteilung ergibt sich auch im Spiel des VFL Wolfsburg (9) gegen Schlusslicht Energie Cottbus. Die Harmlosigkeit der Lausitzer im Angriff (sechs Tore) trug wesentlich zu ihrer prekären Lage bei, derweil Wolfsburg mit 23 Treffern (mindestens 2 pro Heimspiel) eine ordentliche Statistik aufweist. Bremen (8) hat zwar doppelt so viele Punkte auf dem Konto wie Bochum (15) - teilt mit dem westdeutschen Kontrahenten jedoch das Problem, zu diesem Saisonzeitpunkt der erwarteten Ausbeute weit hinterher zu hängen. Der Notstand der Werderaner - auch in der Champions-League - veranlasste Manager Klaus Allofs sogar zu ungewohnt scharfen Äußerungen („Werden sehen, mit wem es hier weitergeht und mit wem nicht“). Dem VfL, der erst einen Saisonsieg aufweisen kann, droht im Misserfolgsfall der Rücksturz auf Relegationsplatz 16. In ihrer jüngeren Bundesligageschichte wurden die Kölner (11), auch in den Heimpartien, von Hannover (13) an die Leine gelegt: Die letzten vier Spiele gingen allesamt verloren. Beide Vereine feierten am letzten Spieltag Erfolge, bei den 96er entspannte sich die Personalnot in der Abwehr durch die Rückkehr der Innenverteidiger Fahrenhorst und Eggimann. Eintracht Frankfurt (12) hatte daheim wenig Grund zum Jubeln (4 Punkte), entschädigte sich stattdessen jedoch durch zuletzt zwei Auswärtssiege. Mit dem VfB Stuttgart (10) kommt nun ein Gegner, der den Hessen in den letzten Jahren in Frankfurt viel Kummer bereitete, dessen Stabilität allerdings noch etliche Wünsche offen ließ. Der Vergleich Bielefeld (16) gegen Mönchengladbach (17) ist ohne „Wenn und Aber“ ein so genanntes Sechspunktespiel. Kurioser Nebenaspekt: Gladbachs letzter Auswärtssieg in der Bundesliga (2:0, 3. Feb. `07) fand auf der Alm statt. Keiner der an diesem Sieg beteiligten Gladbacher Spieler wird allerdings erneut an dieser Herausforderung teilnehmen - bis auf Gohouri (verletzt) steht keiner mehr auf MG’s Lohnliste.

André Schulin



Das stimmt, ich bekomme kein Geld. Ich darf dafür aber in Grönland Seehunde und Rentiere jagen, darf mit meiner Familie, was ja sonst sehr teuer ist, jederzeit dorthin reisen. Und ich werde mit Fisch bezahlt, hin und wieder kommt ein Laster von der Firma "Royal Greenland", liefert Lachs und Hummer und die seltenen Schneekrabben - die erhält sonst nur die dänische Königin.

— Sepp Piontek zu der Tatsache, dass er für seine Trainerarbeit in Grönland in Sachwerten entlohnt wird