In der dritten Spielrunde der Champions League brachten die deutschen Teams ein ausgeglichenes Ergebnis nach Hause. Allerdings hatten die Beobachter in den Vorschauen doch wohl etwas andere Erwartungen.
Dass sich der VfL Wolfsburg gegen PSV Eindhoven recht souverän mit 2:0 durchsetzen würde, hatten die Fachleute indes wohl überwiegend auf dem Zettel. Die Hecking-Elf war zwar durchweg überlegen, konnte aber anfangs nur wenige Tormöglichkeiten herausholen. Dabei blieben die Niederländer bei einzelnen Kontern immer gefährlich. Mit dem ersten Angriff nach dem Seitenwechsel aber überraschte der VfL seinen Gegner. Guilavogui war frei zum Schuss gekommen, Keeper Zoet konnte nur unzureichend abwehren und Dost schob aus kurzer Entfernung zum 1:0 ein (46.). Auch beim 2:0 (57.) konnte der PSV-Tormann einen Draxler-Schuss nur ablenken, Caligiuri flankte auf den Kopf von Kruse und die Vorentscheidung war perfekt, denn in der Restzeit verwalteten die Wölfe den Vorsprung ohne Probleme. Nach der CL-Vorrunden-Halbzeit übernahm Wolfsburg die Tabellenspitze der Gruppe B.
Ebenfalls am Mittwoch musste sich Borussia Mönchengladbach nach seinen zwei Niederlagen in der Gruppe D beim letzten CL-Finalisten Juventus Turin bewähren. In der einseitigen Partie, in der der in der Serie A schwächelnde italienische Meister Einbahnstraßenfußball spielte und mehr als 20 Mal in Richtung Sommer-Tor schoss, hielt die taktisch gut eingestellte Schubert-Truppe dem Ansturm aber wider Erwarten durchgehend stand und entführte mit der Nullnummer überraschend einen Zähler.
Ein Acht-Tore-Spektakel unterhielt am Dienstagabend dagegen die Zuschauer von Bayer 04 Leverkusen beim Auftritt gegen den AS Rom. Zwei Hernandez-Treffer (4., 19.) brachten die Hausherren zwar schnell in Front, doch die Gäste kippten die Partie. De Rossi (29., 38.) glich nicht unverdient aus und Pjanic per Freistoß (54.) sowie Iago Falque (73.) ließen die Römer auf 4:2 davonziehen. Mit frischem Personal aber bäumte sich die Werkself in der Schlussphase nochmals auf, kam durch einen Sonntagsschuss von Kampl (84.) heran und glich zwei Minuten danach durch Mehmedi sogar noch zum 4:4 aus, mit dem sich beide Seiten zufrieden geben mussten, das ihnen aber auch alle Chancen in der Gruppe E offen ließ.
Selten war der FC Bayern München so hoch favorisiert zum FC Arsenal gefahren. Der Tabellenführer der Gruppe F beherrschte auch große Phasen des Spiels wie erwartet, agierte aber im Angriff jedoch viel zu umständlich. Den Gastgebern genügten eine taktisch gut eingestellte Defensive, wenige Konter und gerade einmal 27% Ballbesitz, um den Favoriten mit 2:0 zu bezwingen. Als der zuvor glänzend reagierende Manuel Neuer allerdings eine Freistoßflanke unterlief, war Giroud per Kopf zum 1:0 für die Gunners zur Stelle (77.). Daraufhin fand der FCB auch "mit der Brechstange" keine Lücke, musste sogar noch das 0:2 in der Nachspielzeit durch Mesut Özil schlucken. Wahrscheinlich ein CL-Wachruf für die Guardiola-Formation zur rechten Zeit...
Ulrich Merk
Sagen Sie mal, wie kommen sie eigentlich darauf, dass ich zu Ihnen, so wie Sie aussehen, 'Junger Mann' sagen würde?
— Trainer-Legende Hans Meyer im SPORT1-Doppelpass zum Moderator Jörg Wontorra.