Echte Spannung erst nach dem Sonntagsschuss

von Günther Jakobsen22:09 Uhr | 26.02.2012

Trotz einer starken Schlussphase Hannovers setzte sich Dortmund am Ende verdient deutlich durch. Eine überlegene erste Halbzeit brachte die Borussia auf die Siegerstraße, das 2:0 kurz nach dem Seitenwechsel schien spielentscheidend. 96 kam durch einen schönen Treffer zurück, wachte insgesamt aber zu spät auf. Einziger Wermutstropfen beim BVB war die erneute Verletzung von Sven Bender.

Angespornt durch das Erreichen des Achtelfinales der Europa League ging Hannover aggressiv und selbstbewusst in die Partie. Früh attackierend, setzten die „Roten“ der Borussia zu und machten ihr den Spielaufbau schwer. Bevor der Favorit zudem in der Lage war, sich um ein geordnetes Spiel zu bemühen, musste er auch schon den ersten Spieler auswechseln. Diouf traf Sven Bender unabsichtlich mit dem Fuß im Gesicht und der Nationalspieler konnte mit Verdacht auf einen Nasenbeinbruch nicht mehr weiterspielen. Für ihn kam nach acht Minuten Gündogan in die Begegnung. Wie angestachelt durch die Verletzung ihres Mitspielers, riss der BVB die Partie nun an sich und hatte nach 15 Minuten eine erste Chance. Im 96-Strafraum kam Großkreutz an den Ball, legte quer auf Lewandowski, der eine Idee zu spät die Hereingabe erreichte und zudem im Abseits stand. Dortmund erarbeitete sich ein immer größeres Übergewicht, ging alsbald folgerichtig in Front: Piszczek hatte sich im Mittelfeld durchgesetzt und auf Lewandowski abgelegt, der Pole brach halbrechts durch und versenkte den Ball im kurzen Eck (27.). Hannover spielte fortan kraft- und ideenlos, die sonst sichere Defensive schwankte bedenklich. Das eröffnete den Gastgebern einige gute Möglichkeiten, doch Schmelzer (37.), Lewandowski (40.), Blaszczykowski (45.) und Kagawa (45.) verpassten es, vor der Pause die Führung auszubauen.

Der Tabellenführer begann die zweite Halbzeit so, wie die erste beendet wurde: schwung- und druckvoll. Der Gast erschien völlig überfordert. Wenig verwunderlich also, dass die Borussia schnell auf 2:0 erhöhte. Blaszczykowski nahm eine Piszczek-Flanke mit der Brust an, spitzelte den Ball an Freund und Feind vorbei auf Lewandowski, der wenig Mühe hatte, aus kurzer Distanz zu treffen (54.). Doch 96-Trainer Mirko Slomka hatte in Ya Konan noch ein Ass im Ärmel, das er in der 59. Minute ausspielte. Zusammen mit Konstantin Rausch kam der Ivorer in die Partie, eine Maßnahme, die sich postwendend bezahlt machen sollte. Nach Ablage von Diouf fasste sich Ya Konan bei einem seiner ersten Ballkontakte ein Herz und zirkelte die Kugel in halblinker Position aus 26 Metern unter die Querlatte (60.). Der Sonntagsschuss brachte Spannung in die fortan besonders dynamische Begegnung, in der beide Teams erneut mit viel Einsatz zur Sache gingen (insgesamt sieben Mal zog Schiri Gräfe die Gelbe Karte), die sich bietenden Chancen blieben vorerst jedoch ungenutzt. Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit lupfte Blaszczykowski den Ball per Freistoß in den Lauf des eingewechselten Perisic, der volley zum 3:1-Endstand vollendete. Somit blieb der BVB weiterhin mit vier Punkten Vorsprung auf den FC Bayern an der Spitze der Liga.

Lisa Ramdor



Auch größenmäßig ist es der größte Nachteil, dass die Torhüter in Japan nicht die allergrößten sind.

— Claus Lufen