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Effektive Brasilianer im ruppigen Match

von Günther Jakobsen22:29 Uhr | 20.06.2010

Eine Chance – ein Tor. Brasilien war vor der Pause behäbig, aber effektiv. Ähnlich nach der Pause, wo es zweimal klingelte. Die Ivorer kamen noch zum Anschlusstreffer, hatten aber nie eine Siegchance. Am Ende nahmen die Härten zu und Kaka musste frühzeitig in die Kabine.

Robinho jagte die Kugel bereits nach weniger als einer Minute über das Tor der Elfenbeinküste, während Kolo Touré mit einem Freistoß, der einige Meter vorbei ging, die erste Offensivaktion der Ivorer abschloss (4.). Danach verfingen sich die nächsten Versuche der Kontrahenten allerdings eine zeitlang in den Deckungsreihen. Nach 13 Minuten schoss Drogba den nächsten Freistoß hoch in die Zuschauerränge, während aus dem Spiel heraus kaum Lücken gefunden wurden. Die Afrikaner hatten inzwischen leichte Feldvorteile, weil vor allem Kaka nahezu jeder Ball abgenommen wurde. Als Robinho nach einer Ecke erneut in die Wolken schoss, waren bereits 19 Minuten gespielt. In der 25. Minute steckte allerdings Kaka auf Fabiano halbrechts durch, der nicht lange fackelte und die Kugel hoch ins kurze Toreck hämmerte. Dies war zugleich die erste echte Torchance der Partie und blieb es in der ersten halben Stunde auch. Die Ivorer hatten inzwischen doch größere Schwierigkeiten im Aufbauspiel, während die Selecao zumindest bis zum Strafraum sicherer kombinierte, aber auch oft den kontrollierten Rückpass einbaute. Nach 35 Minuten wurden die Ivorer offensiv wieder etwas aktiver, doch der erste Schuss in dieser Phase von Dindane wurde von Julio Cesar sicher gefangen (38.), und auch Eboues Distanzversuch landete neben dem Kasten (42.). Brasilien hatte vor der Pause eine Torchance und diese genutzt, während die Westafrikaner außer Verzweiflungsschüssen aus der zweiten Reihe, die allesamt ungefährlich blieben, nach vorne noch weniger zu bieten hatten.

Brasilien kontrollierte das Geschehen auch nach dem Seitenwechsel und erhöhte durch eine Einzelaktion von Fabiano, der sich gegen drei Ivorer im 16er durchsetzte, auf ein geschenktes 2:0, obwohl er den Ball während dieser Aktion zweimal (!) mit dem Oberarm mitgenommen hatte (50.). Drei Minuten später kam Drogba gegen Maicon zum Kopfball, doch er zielte um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Damit begann eine kleine Drangphase der Eriksson-Truppe, die jedoch ohne weitere Großchance verging. Dungas Elf antwortete nach einer Stunde, vergab zuerst zwei Möglichkeiten (Elano, Kaka), um dann nach einer Kaka-Flanke von links auf Elano, der vorm Fünfer einschob, auf 3:0 zu erhöhen (62.). Damit waren die Afrikaner hoffnungslos im Rückstand und brauchten einige Zeit, um sich wieder nach vorne zu orientieren. Der eingewechselte Romaric prüfte mit seiner ersten Aktion zwar Julio Cesar aus der Ferne (73.), doch ansonsten nahmen vorerst nur die Härten in den Zweikämpfen zu, ausgehend von den scheinbar frustrierten Ivorern. Nach 79 Minuten konterten sie die Brasilianer allerdings glatt aus: Yaya Touré auf den am Elferpunkt freien Drogba, der ins rechte Toreck einnickte. Auch nach diesem Treffer gab es immer wieder Unterbrechungen durch teils grobe Fouls, welche in einen Platzverweis (gelb-rot) für Kaka gipfelten (88.). Gleich darauf brannte es zwar noch etwas im brasilianischen Strafraum, doch am Ergebnis änderte sich nichts mehr.

Ulrich Merk



Deutlich ging für mich der Ellenbogen zur Hand.

— Werner Hansch