Eher ein weiteres Vorbereitungsspiel

von Günther Jakobsen18:34 Uhr | 14.06.2010

Japan und Kamerun waren noch nicht reif für diese Weltmeisterschaft. Die Asiaten gewannen etwas glücklich das vielleicht bisher schwächste Spiel des Turniers.

Beiden Mannschaften war die schwierige Vorbereitung anzumerken. Sowohl Kameruns Nationalcoach Paul le Guen als auch sein Gegenüber Takeshi Okada hatten einiges probiert, auch vor dem ersten WM-Spiel. Le Guen verzichtete in der Startelf auf die erfahrenen Kameni sowie Rigobert Song, um stattdessen auf junge Spieler wie die beiden Bundesligaprofis Choupo-Moting und Matip zu setzen. Das Risiko des japanischen Trainers, Kawashima ins Tor zu stellen, wäre nach elf Minuten fast bestraft worden, als der Keeper eine Freistoßflanke von Assou-Ekotto unterlief, allerdings klärte Hasebe noch den Ball. Immerhin war kein anderer in den ersten 37 Minuten einem Treffer so nah wie der asiatische Schlussmann. Japan war bemühter als das spielerisch begabtere Kamerun, aber beide Teams leisteten sich zu viele Fehler, um selbst gegen unsicher wirkende Abwehrreihen Torchancen herauszuspielen. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit nahm die Partie etwas an Fahrt auf: In der 38. Minute war Enohs Schuss von der Strafraumgrenze kein Problem für Kawashima. Wenig später erzielte auf der Gegenseite Honda das Tor, nachdem Matsui von rechts geflankt und der japanische Stürmer sich seinen Gegenspielern davongestohlen hatte (39.).

In der zweiten Halbzeit besaßen die „Unzähmbaren Löwen“ deutlich mehr Spielanteile, jedoch keine Ideen, um die Überlegenheit auch in etwas Zählbares umzuwandeln. Die beiden einzigen guten Torchancen waren Einzelaktionen zu verdanken: Vier Minuten nach dem Wiederbeginn schüttelte Eto’o auf der rechten Seite drei Gegenspieler ab, aber Choupo-Moting schoss die Vorlage des Inter-Stürmers links am Tor vorbei. Kurz vor dem Schluss traf Mbia mit einem Distanzversuch den Pfosten (86.). Die Asiaten wollten nur das knappe 1:0 über die Zeit retten. Dass ihnen trotzdem das zweite Tor fast gelungen wäre, lag am 35-jährigen Torwart der Afrikaner, Souleymanou, der Hasebes Distanzversuch nicht zu fassen bekam und Glück hatte, dass Okazakis anschließender Schuss (an den Pfosten) wegen Abseits sowieso nicht gezählt hätte.

Senthuran Sivananda



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