Lange musste Tabellenschlusslicht KSC auf einen Sieg warten - dass ausgerechnet ein verunglücktes Ballwegschlagen fast von der Mittellinie das ersehnte Erfolgserlebnis brachte, war mehr als kurios. Ein Ausrutscher zuviel könnte für den FC Bayern die 0:1-Heimniederlage gegen Schalke gewesen sein, auch der Hamburger SV sah seine Titelchancen durch die Pleite in Dortmund geschmälert. Stuttgart gab sich keine Blöße.
Lange Gesichter beim FC Bayern München: Ein Kopfballtreffer Halil Altintops (21.) besiegelte die Niederlage gegen den FC Schalke 04, der Platzverweis für Ribery das Fehlen ihres Kreativkopfes in den nächsten Spielen. Schalkes erster Sieg in der Allianz-Arena erhielt den Knappen die vage Chance auf einen Uefa-Cup-Rang.
Eintracht Frankfurt hielt eine Stunde lang optisch gut mit beim VfB Stuttgart, doch die Schwaben unterstrichen, dass sie in Sachen Torgefahr den Hessen einiges voraus haben. Mit dem fünften Sieg am Stück - die Stürmer Cacau und Gomez trafen - machte der VfB weiterhin Druck auf die Konkurrenten an der Tabellenspitze.
Am anderen Ende der Tabelle tat sich Erstaunliches: Dem Karlsruher SC glückte nach neun sieglosen Partien ein Dreier in der Fremde. Fremd blieb der 0:1 geschlagenen Elf Bayer Leverkusens nach wie vor ein Erfolgsgefühl in der Düsseldorfer Ausweicharena - hier verspielte Bruno Labbadias Team alle Hoffnungen auf einen internationalen Startplatz. Kurios die Entstehung des KSC-Treffers: Langkamp erwischte das Leder im Fallen in 45 Metern Entfernung und gab dem weit vor dem Kasten stehenden Adler das Nachsehen.
Borussia Dortmund fügte dem Hamburger SV nach dessen Pokalaus einen weiteren Dämpfer zu. Dortmunds zweiter Treffer weckte zudem dunkle Erinnerungen an das Elfmeter-Trauma der Hanseaten - besonders bei Mathijsen, der sich nach Spielschluss wegen Meckerns noch eine Verwarnung (5. Gelbe Karte) wegen der Ausführung des Elfers einhandelte.
Bei seinem letzten Besuch im Weserstadion konnte der VfL Bochum den ersten Bundesligasieg bei Werder Bremen feiern. Bis zur 55. Minute sah es nach einem neuerlichen Coup der 2:0 führenden Westdeutschen aus, doch die Grün-Weißen rissen das Ruder herum zu einem noch hoch verdienten 3:2-Erfolg.
Ein Traumtor Andreasens, nach Vorlage von Christian Schulz, brachte Hannover 96 gegen den 1. FC Köln in Führung. Der Däne legte noch vor der Pause zum 2:0 nach und sicherte damit den Erfolg der Niedersachsen über die Gäste, die erst nach dem Seitenwechsel auf vollen Touren liefen. Novakovics Anschlusstreffer belohnte die Steigerung der Geißböcke, reichte aber nicht mehr zu einem Punkterfolg.
Wer das Endspiel gewinnt, ist Weltmeister.
— Franz Beckenbauer