Ein Eigentor der Dänen half den Oranjes, das zähe Auftaktspiel der Gruppe E zu gewinnen. Eine Halbzeit lang schien "Danish Dynamite" in der Lage, einen Punkt zu erkämpfen. Als sie in Rückstand gerieten, fehlten den Dänen jedoch die spielerischen Mittel gegen die Niederländer.
Der im Mittelfeld gepflanzte Rasen des Soccer City-Stadions wurde über Gebühr strapaziert. Die Niederländer entwickelten, wie erwartet, eine gewisse Dominanz gegenüber den Nordeuropäern. Großer Nutzen, sprich: Torgefahr, sprang für Bert van Marwijks Team jedoch nicht heraus. Dänemarks resolutes, bereits an der Mittellinie praktiziertes Auftreten hielt die Oranjes weitgehend vom Sechzehner der Nordmänner fern. Ohne den noch nicht fitten Robben, dessen Position auf der rechten Seite durch Kuyt eingenommen wurde, fehlten den Niederländern Durchschlagskraft und Überraschungseffekte. Kuyt (10.), van der Vaart (20. und 22.) und van Persie (43.) hatten Torgelegenheiten, die jedoch eher als Halbchancen einzustufen waren. Die vereinzelten Gegenstöße der Dänen verhießen mehr Gefahr, aber Bendtner platzierte seinen Kopfball zu ungenau (27.), während Rommedahl (35.) und Kahlenberg (37.) an Oranje-Keeper Stekelenburg scheiterten.
Simon Poulsen schüttelte den Kopf: Seine verunglückte Kopfballabwehr, nachdem van Persie in den dänischen Sechzehner geflankt hatte, prallte gegen den Rücken des Teamkollegen Agger und von dort ins Netz (46.). Das kuriose Eigentor schockte die Dänen sichtlich. Die Niederländer hatten fortan wenig Probleme mit dem Spiel, ohne dass sie selbst allzu viel investieren mussten. Ein artistischer Schuss van der Vaarts (59., Sörensen parierte) lockerte den erstarrten Spielfluss etwas auf, noch mehr Belebung brachte jedoch die Einwechselung Elias´ (67.). Nun brachen van Marwijks Kicker verstärkt über links durch und wirbelten Dänemarks zuvor stabile Abwehr mehrfach durch. So richtig offen wurde die Partie allerdings erst in den letzten zehn Minuten. Ein noch abgefälschter Schuss Sneijders knallte an die Querlatte (83.); zwei Minuten später machten die Oranjes aber alles klar. Die erste, über mehrere Stationen funktionierende Angriffs-Kombination führte zum 2:0-Endstand. Elias Schlenzer landete noch am rechten Pfosten; der nachsetzende Kuyt half dem Leder problemlos über die Linie. Simon Poulsen vereitelte in der 89. Minute das 0:3, als er den Ball kurz vor der Linie noch raushaute. Dänemarks einzige Tormöglichkeit nach dem Seitenwechsel vergab Rommedahl in der Nachspielzeit.
André Schulin
Wenn du solche Spiele wie heute in Wolfsburg vergeigst, dann wirst du eben nicht mit zehn Punkten Vorsprung Meister, sondern nur mit einem.
— Oliver Kahn nach der zweiten Saisonniederlage 2006/07 – Bayern wurde am Ende nur Vierter.