Ein Geduldsspiel für die Bayern

von Günther Jakobsen09:57 Uhr | 16.09.2010

Eine Halbzeit lang taten sich die Bayern gegen defensive Römer schwer. Nach der Pause verdienten sich die Münchner aber ihren 2:0-Auftaktsieg in der Champions League gegen den AS Rom.

Es war ein typisches Bayern-Spiel unter van Gaal. Der Deutsche Meister hatte deutlich mehr Ballbesitz und suchte geduldig nach Lücken im dichten Abwehrverbund der Roma. In der ersten Halbzeit allerdings zu geduldig. Dem Bayern-Spiel fehlte es zunächst sowohl an Bewegung als auch an Tempo. Der finale Pass in den Strafraum kam nicht an. So vergingen 26 Minuten, bis die Platzelf ihre erste halbwegs nennenswerte Torchance besaß. Lahms Flachschuss verfehlte knapp das Ziel. Das Spiel der Roma vor dem Pausenpfiff war deutlich effektiver. Obwohl die Italiener mit allen Mann verteidigten, setzten sie im Angriff gefährliche Nadelstiche. In der elften Minute strich ein Cassetti-Schuss knapp am rechten Pfosten vorbei. 29 Zeigerumdrehungen später fälschte Borriello eine Rosi-Flanke so tückisch ab, dass FCB-Goalie Butt den Ball abwehren musste.

Die Gastgeber begannen die zweite Halbzeit personell unverändert, auch weil die Alternativen fehlten. Ribery und Robben saßen gesperrt bzw. verletzt auf der Tribüne. Nur Altintop und Müller tauschten nach dem Wiederbeginn die Seiten. Bis zur 55. Minute ohne Wirkung. Dann eröffnete Kroos den Chancenreigen für die Bayern. Roma-Keeper Julio Sergio musste den Schuss des Münchner Mittelfeldspielers über die Querlatte lenken. Diese erste gute Tormöglichkeit war der Wachmacher für die Hausherren, die das Spiel nicht mehr wie in der ersten Halbzeit in die Breite zogen, sondern den Weg in den gegnerischen Strafraum suchten. Nur eine Minute später kam Müller unverhofft aus wenigen Metern zum Abschluss, konnte jedoch die Kugel nicht am gegnerischen Schlussmann vorbei ins Tor schieben. Der eingewechselte Klose brachte zusätzlichen Schwung ins Spiel. Eine gute Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit war er ausnahmsweise einmal zu eigennützig und suchte vergeblich selbst den Abschluss, anstatt den besser postierten Lahm anzuspielen (74.). Dann traf Klose mit einem Kopfball den Pfosten (78.), bevor Müller nur wenig später für die längst überfällige Führung sorgte. Nachdem Nicolas Burdisso den Münchner Angriff zunächst geklärt hatte, kam der Ball über van Buyten zu Müller, der ihn mit dem Außenrist ins lange Eck beförderte (79.). Auf der Gegenseite bügelte Butt einen Fehler seiner Vorderleute aus, die Borriello entwischen ließen, der Roma-Stürmer scheiterte jedoch an Bayerns Schlussmann (80.). In der 83. Minute zerstreute Klose selbst die letzten Restzweifel am Münchner Sieg. Der Nationalstürmer drückte Badstubers Freistoß in die Maschen.

Senthuran Sivananda



Bei der Fußball-WM habe ich mir Österreich gegen Kamerun angeschaut. Warum? Auf der einen Seite Exoten, fremde Kultur, wilde Riten - und auf der anderen Seite Kamerun!

— Dieter Nuhr