Der Einzug in die Champions League war keineswegs so einfach, wie es Werders 3:0-Erfolg im Rückspiel vom Ergebnis her ausdrückt. Basel war ein unbequemer Gegner, gegen den Bremens Steigerung in der zweiten Halbzeit zwingend erforderlich war.
Überraschendes tat sich bereits wenige Stunden vor dem Anpfiff: Basels argentinischer Stürmer Christian Gimenez weigerte sich zu spielen, da er seine Chancen auf einen Wechsel zu Olympique Marseille durch einen Einsatz auf internationaler Ebene nicht gefährden wollte. Der FC Basel kündigte den Kontrakt mit Gimenez daraufhin sofort auf. Keineswegs verabschiedet hatte sich indes die Elf von Trainer Christian Gross von ihrem Champions-League-Traum. Vom Anpfiff an präsentierte sich das Team als lauf- und spielstarke Einheit, die Werders Offensivbemühungen schon im Ansatz zerstörte. Der Schweizer Meister hatte auch die erste große Torgelegenheit des Spiels, als Rossi in zentraler Position frei stand, Reinke den schwach ausgeführten Kopfstoß jedoch ohne Mühe aufnehmen konnte (13.). Bremen brauchte eine halbe Stunde, bis Klasnic nach Vorlage von Klose erstmals aussichtsreich das Tor der Gäste unter Beschuss nahm, Zuberbühler aber zur Stelle war. Als Frings nach einem leichten Zweikampf mit Zinner im Strafraum zu Fall kam, deutete Schiri Nielsen auf den Punkt (43.). Micoud, neben Owomoyela einsatzfreudigster Werderaner bis dahin, schnappte sich das Leder. Er entschied sich für die linke Ecke, während Zuberbühler auf die rechte Seite spekulierte. Allerdings zog der Franzose die Kugel um Ballbreite außen am Pfosten vorbei - die dicke Chance, sich noch vor der Pause mit einer 1:0-Führung den Vorteil um die CL-Teilnahme zu sichern, war vertan.
Thomas Schaaf wollte den Offensivdruck erhöhen und wechselte in der Pause den kombinationsstarken Jensen für Baumann ein. Eine richtige Entscheidung, denn die Grün-Orange-Weißen gingen fortan druckvoller und zielstrebiger vor. Basel blieb allerdings aufmerksam und gefährlich, und hatte zwei gute Chancen, in Führung zu gehen. In der 55. Minute verloren die Bremer in der Vorwärtsbewegung den Ball, Delgado schickte Degen auf die Reise und der Schweizer steuerte frei auf Reinkes Kasten zu. Seine Entscheidung, mit einem Schuss das lange Eck anzuvisieren anstatt den frei stehenden, mitgelaufenen Mitspieler zu bedienen, erwies sich jedoch als falsch, da der Ball am Pfosten vorbeistrich. In der 62. Minute hatte Werder das Glück nochmals auf seiner Seite, als ein Delgado-Freistoß von der Strafraumgrenze nur an den Außenpfosten klatschte. Wenig später zahlte sich Bremens Tempoverschärfung jedoch aus. Nach einem Pressschlag zwischen Owomoyela und Chipperfield prallte das Spielgerät in Richtung Torlinie. Klose, ein Baseler Abwehrspieler und Torwart Zuberbühler verpassten die Kugel, aber der heran gesprintete Klasnic schob zum 1:0 ein (64.). Nur drei Minuten später wurde Micoud im Strafraum der Gäste regelwidrig zu Boden gezerrt. Diesmal trat Borowski an und traf zur beruhigenden 2:0-Führung. Der schönste Treffer des Spiels folgte auf dem Fuße, als Jensen mit einem Querpass den an der linken Strafraumkante postierten Klasnic bediente, der mit einem Spannschuss den langen Pfosten anpeilte und das 3:0 perfekt machte (72.). Nach der überflüssigen Gelb-Roten Karte für Klose (79., wegen Ballwegschlagens) musste Werder die Führung in Unterzahl über die Zeit bringen. Das gelang, auch wenn Basel durch Delgado (83., Reinke hielt) und Sterjovski (90., frei übers Tor) noch gute Möglichkeiten hatte.
Ich war nicht von Beginn an auf dem Trainingsplatz, weil ich auf der Toilette war. Dort habe ich einfach die Zeit vergessen. Der Trainer hat mir dann gesagt, dass ich nicht von Beginn an spielen werde. Das akzeptiere ich, ich habe einen Fehler gemacht. Es war ein Scheiß-Gefühl.
— HSV-Profi Miro Muheim in BILD über einen Toilettengang mit Folgen...