Ein klarer Sieger

von Günther Jakobsen18:00 Uhr | 04.10.2009

Die spielerisch prosperierenden Bremer waren kein geeigneter Gegner für die verunsicherten Schwaben. Mit frühen Toren zu jeder Halbzeit im Rücken erstickte Werder jedweden Stuttgarter Hoffnungsansatz im Keim.

Auch in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena ging dem Spiel eine Schweigeminute voraus, in der des verstorbenen Ex-Nationalspielers und früheren VfB-Managers Rolf Rüssman gedacht wurde. Dann wurde die Bühne freigegeben. Den ersten Torschuss gaben die Stuttgarter ab - Wiese hatte einen Distanzschuss Cacaus zu halten (1.). Werders erster Versuch sollte nicht lange auf sich warten lassen - und dieser Angriff saß. Nach prima Vorarbeit und Flanke Marins von der linken Seite erwartete Pizarro am langen Pfosten freistehend die Kugel und köpfte sie problemlos ein (3.). Diesen Schock verdauten die Gastgeber nur mühsam; erst nach einer Viertelstunde zeigten zwei Halbchancen, dass man sich gegen den Rückstand stemmen wollte. Das war schwer genug, denn Bremen knüpfte an die guten Phasen des Europa League-Spiels gegen Bilbao an und demonstrierte einen kombinationssicheren und flexiblen Fußball, der leicht mit einer erweiterten Torausbeute hätte belohnt werden können (21., Özil/23., Frings). Zudem stand die Abwehr der Gäste sehr sicher. Eine sehenswerte Aktion produzierten die Schwaben doch noch, in der 34. Minute, als Schieber nach Cacaus Zuspiel aus der Drehung zum Schuss kam, Wiese jedoch nicht überwinden konnte.

Die Gäste hatten das Spiel gut im Griff und setzten kurz nach Wiederanpfiff die Signale auf Auswärtserfolg. Özil spielte dem durchstartenden Hunt das Leder in den Lauf, der aus halblinker Position ungestört das lange Eck anpeilen konnte: 2:0 für die Grün-Weißen (51.). Fünf Minuten später hätte Marin sogar auf 3:0 erhöhen können, doch Lehmann verhinderte Schlimmeres. Zu einer Wende waren seine Mitspieler jedoch nicht mehr in der Lage. Auch der Doppelwechsel, Pogrebnyak und Elson kamen für Schieber und Hilbert (61.), bewirkte keine grundlegende Initialzündung. Einmal musste Wiese noch aufmerksam reagieren, als Khedira zum Abschluss kam (76.) - der Schuss war jedoch zu schwach, um den Bremer Schlussmann wirklich zu fordern. Sehr kontrolliert und ballsicher spielte Werder bis zum Abpfiff und sicherte sich nach zuvor drei deftigen Niederlagen in Folge bei den Schwaben einen verdienten Dreier.

André Schulin



Wer das Endspiel gewinnt, ist Weltmeister.

— Franz Beckenbauer