Ein recht perfekter BVB-Saisoneinstieg

von Günther Jakobsen22:51 Uhr | 05.08.2011

Meister Dortmund machte vor allem vor der Pause da weiter, wo er in der großen Vorsaison aufgehört hatte. Erst nach der deutlichen 3:0-Führung ließ das Team etwas nach, allerdings ohne das der klare Erfolg gegen noch nicht bündig auftretende Hamburger in Gefahr geriet.

Bereits in den Anfangsminuten kombinierte der Meister risikofreudig in Richtung HSV-Tor. Viel Bewegung, Positionswechsel und die Spitzentechnik von Kagawa, Götze & Co. dominierten beim Klopp-Team, während die Hanseaten mit reinem Abwehrschlachtverhalten beschäftigt waren. Zu zaghaft auch die Vorwärtsbewegung der Gäste, zudem immer rechtzeitig von Hummels und Kollegen ausgebremst. Es dauert allerdings bis zur 14. Minute, ehe ein Gewaltschuss von Kagawa als erste echte Chance eng am rechten Giebel vorbeizischt. Zwei Minuten später preschte Guerrero zwar über halblinks gen BVB-Tor, doch Santana blieb Sieger. Besser der BVB. Über Götze ein Durchbruch mittig vorm 16er, die Vorlage für den überraschend einsamen Großkreutz, dessen überlegter Flachschuss über den rechten Pfosten zum 1:0 ins Tor sprang (17.). Kagawa blieb auch weiterhin ein Hauptakteur der Gastgeber, doch sein strammes Pfund nach Piszczek-Zuspiel kracht nur gegen den Pfosten (25.). Einseitig wirbelte der Borussen-Express weiter durch die überforderten HSV-Reihen und schlug erneut zu. Diesmal über eine sensationelle Spielwelle mit Gündogan, Götze, Lewandowskis Hacke zum weiter durchgebrochenen Götze, der Drobny ausguckte und rechts unten zum 2:0 einschoss (30.). Dominierend blieben die quirligen, über die Maßen laufstarken Hausherren auch bis zum Pausenpfiff, doch nur noch die Chance für Gündogan (ein Meter links vorbei), Sekunden vor dem Kabinengang, war brisant.

Die Vorentscheidung erledigte Dortmund bereits knapp drei Minuten nach der Rückkehr der Teams. Über rechts kombinierten sich Götze und Piszczek in den Strafraum und Großkreutz stocherte im zweiten Versuch zum 3:0 über die Linie (48.). Danach zauberte der amtierende Meister allerdings über weite Strecken zu ineffektiv. Zu echten Großchancen reichte es aber nicht mehr für Dortmund, doch man hielt den Ball souverän weit vom eigenen Tor entfernt. Es war die Zeit, in der auf den Rängen gefeiert wurde, auf dem Platz wurde „nur noch“ der Gegner beherrscht. Als aber der eingewechselte Tesche aus einem Gewühl heraus und zentraler Strafraumposition den Anschlusstreffer erzielte (79.), der HSV auch zwei Minuten lang extrem nachsetzte, aber nicht nachlegen konnte, war auch die einzige Schreckphase für den Favoriten überwunden, denn in den Schlussminuten konzentrierte er sich wieder und brachte den letztlich sicheren Erfolg ins Ziel. Vor allem im ersten Durchgang hatte das Team von Jürgen Klopp grandiosen Fußball demonstriert, während dem massiv umgebauten Hamburger SV immerhin die Schadensbegrenzung gelang.

Ulrich Merk



Im richtigen Moment hat Ailton seinen Eierkopf hingehalten.

— Andreas Herzog über das erste Kopfballtor des Brasilianers