Ein Spiel zum Vergessen

von Günther Jakobsen10:18 Uhr | 23.08.2008

Angesichts ihrer 0:3-Niederlagen zum Auftakt standen beide Mannschaften bereits unter Zugzwang. Während Energie im Rahmen seiner Möglichkeiten ordentlich spielte, enttäuschten die Hannoveraner mit Ausnahme der ersten zehn Minuten erneut.

Nach der Pleite gegen Hoffenheim hatte Cottbus’ defensiver Mittelfeldspieler Timo Rost lautstark einen Nebenmann gefordert. Trainer Prasnikar erhörte den Wunsch seines Kapitäns und stellte ihm Stanislav Angelov zur Seite. Passend zu der Systemänderung legten die Gäste das Augenmerk zunächst auf die Defensivarbeit und überließen ihrem Gegner das Feld. Die 96er nutzten den Ballbesitz, um sehenswert zu kombinieren und durchdacht über die Außenpositionen anzugreifen. Auf diese Weise kamen sie zu Chancen durch Mike Hanke, dessen Aufsetzer FCE-Torwart Tremmel parierte (4.), und Arnold Bruggink, der das Spielgerät nach einer Kopfballablage von Hanke aus kurzer Entfernung nicht richtig erwischte (12.). Da Hannover aber nicht dazu in der Lage war, den Druck aufrechtzuerhalten, krochen die Brandenburger aus ihrem Schneckenhaus und verzeichneten in der 14. Minute ebenfalls ihre erste Gelegenheit: Ismaël brachte mit einer unglücklichen Abwehraktion Dennis Sörensen ins Spiel, der allerdings knapp vorbeiköpfte. Energie blieb am Drücker und wurde 120 Sekunden später ein zweites Mal gefährlich, als Vasiljevic zu lange zögerte und schließlich am gut reagierenden Robert Enke scheiterte. Die Cottbuser gaben sich damit zufrieden, an einem Treffer geschnuppert zu haben und zogen sich wieder in die eigene Hälfte zurück. 96 fiel nicht mehr viel ein und trat deshalb in der Offensive nur punktuell in Erscheinung. Pintos Distanzversuch (19.) war jedoch ebenso zu unplatziert wie Schlaudraffs Drehschuss nach einem feinen Bruggink-Zuspiel (32.). Zudem verpasste Hanke in der 39. Minute um Haaresbreite eine kurz ausgeführte Ecke.

Zum zweiten Durchgang brachte Prasnikar Regisseur Ervin Skela, der aufgrund seiner späten Rückkehr von der albanischen Nationalmannschaft zunächst auf der Bank Platz genommen hatte. Obwohl der ehemalige Lauterer überhaupt nicht in die Partie fand, standen die Gäste weiterhin sicher und starteten immer wieder Entlastungsangriffe. Mehr als einen Flachschuss von Rivic, den Enke ohne große Schwierigkeiten entschärfte (64.), ergaben die Vorstöße aber nicht. Auch auf der anderen Seite waren Chancen eine absolute Rarität, denn die Hannoveraner spielten ohne Konzept und leisteten sich unzählige Fehler. Ein wenig unterhaltsamer wurde die vor allem nach dem Seitenwechsel ganz schwache Auseinandersetzung erst in der Schlussphase. Dies war allerdings nicht auf eine Steigerung im spielerischen Bereich zurückzuführen, sondern auf die Tatsache, dass Energie ab der 84. Minute wegen einer Gelb-Roten Karte für Daniel Ziebig in Unterzahl war. Ein Tor fiel jedoch auch jetzt nicht, weil Ismaël (88.) und Balitsch (90.) bei ihren Versuchen innerhalb des Strafraums die Genauigkeit vermissen ließen. Zwischenzeitlich besaß Cottbus eine Kontermöglichkeit durch den eingewechselten Neuzugang Ivica Iliev, der aber aus spitzem Winkel nicht an Enke vorbeifand. Somit stand am Ende ein 0:0 auf der An-zeigetafel, das für den Abstiegskandidaten aus der Lausitz zweifelsfrei einen größeren Erfolg darstellte als für die aufstrebenden 96er.

Christian Brackhagen



Wenn den Mockba nicht bald einer deckt, dann haut er uns noch mehr rein!

— Dortmund lag in einem Testspiel in Moskau zur Halbzeit mit 0:3 zurück, was in kyrillischen Buchstaben auf der Anzeigetafel zu lesen war: 1:0 Mockba, 2:0 Mockba, 3:0 Mockba. Als Stan Libuda aus der Kabine zurückkehrte, machte er gegenüber Horst Trimhold seinem Ärger Luft.