Ein zähes Ringen

Einsatzfreude und hohes Tempo - diese für englischen Fußball typischen Eigenschaften lieferte die erste Halbfinalbegegnung zwischen Chelsea und Liverpool. Dafür kamen andere Dinge zu kurz, wie Kreativität, Torraumszenen und Treffer.
Dass sich die Teams des FC Chelsea und FC Liverpool ausgesprochen gut kennen - drei Mal stand man sich bereits in dieser Saison gegenüber (Premier League und Liga-Cup-Finale), immer gewann Chelsea - kam dem Spiel nicht zugute. Beiderseits galt das Motto "Safety first", auch die gastgebenden "Blues" ließen sich nicht aus der Reserve locken. Erst nach einer Viertelstunde bedrohte ein Drogba-Schuss das von Dudek gehütete "Reds"-Tor, verpasste jedoch knapp das Ziel. Chelsea besaß mehr Spielanteile, ohne daraus gegen das sichere Abwehrgeflecht der Gäste entscheidende Vorteile zu erarbeiten. Ein Gegenstoß Liverpools führte beinahe zur Führung der Reds, als Riise in den Strafraum eindrang und nach geschicktem Dribbling aus knapp zehn Metern plötzlich freie Schussbahn hatte (19.). Cech riss die Arme hoch und wehrte den direkt auf Mann geschossenen Ball ab. Kurz darauf verpasste Lampard eine Riesenmöglichkeit zum 1:0. Cole legte per Kopf eine Flanke in den Liverpooler Strafraum auf Lampard ab, aber der drosch das Leder aus sechs Metern übers Tor. Einer Glanzparade von Cech verdankten die Blues dann in der 39. Minute das 0:0 zur Pause, als der tschechische Keeper einen Kopfstoß von Baros aus dem langen Eck fischte.
In der zweiten Halbzeit veränderte sich das Erscheinungsbild der Partie kaum, außer dass gute Tormöglichkeiten nun komplett ausblieben. Chelsea hielt das Tempo hoch, fand aber keine Lücken am und im gegnerischen Sechzehner. Der eingewechselte Robben sorgte kurz für eine Belebung, tauchte dann aber auch im unergiebigen Anrennen der Blues unter. Ein Schuss des auf Liverpooler Seite eingewechselten Cissé vom rechten Sechzehnereck deutete zwischendurch an, dass die Gäste durchaus gewillt waren, sich eventuell auftuende Konterchancen zu nutzen - allerdings fiel der Versuch zu ungenau aus. Ungenauigkeit häuften sich zudem im Abspiel auf beiden Seiten, so verflachte die Partie. Ein zähes Kampfspiel ohne lange in Erinnerung verbleibender Dramaturgie endete verdientermaßen 0:0.