Frauen-WM - News

Eingeschnürte Kolumbianerinnen

von Günther Jakobsen12:30 Uhr | 29.06.2011

Auch das knappe 1:0-Endresultat konnte nicht darüber hinweg täuschen, dass dem Auftaktspiel der Gruppe C jedwede Spannung abging. Zu deutlich dominierten die Schwedinnen über die gesamten 90 Minuten.

Kolumbien ging bei seinem WM-Debüt als klarer Außenseiter in die Partie gegen Schweden, im ersten Spiel der Gruppe C. Nach einer knappen Viertelstunde hatte die junge südamerikanische Mannschaft bereits eine Kostprobe davon bekommen, auf welchem Niveau die Topteams im Frauenfußball agieren. Das aggressive Pressing der durchschnittlich mindestens zehn Zentimeter größeren und physisch weit überlegenen Dreikronen-Auswahl gewährte Kolumbien kaum einmal eine Gelegenheit zu einem strukturierten Spielaufbau, von echten Torchancen ganz zu schweigen. Als guter Ansatz konnte allenfalls eine Aktion aus der 6. Minute herhalten, als Daniela Montoya nach gelungener Kombination den Ball abschließend im schwedischen Sechzehner nur knapp verpasste. Ansonsten rollte das Leder fast nur in Richtung des von Sandra Sepulveda gehüteteten kolumbianischen Tores. Die nur 1.65 Meter große Torfrau mühte sich redlich und hatte eine starke Szene, als sie im Herauslaufen vor Schelin an den Ball kam und eine bedrohliche Situation klärte (35.); bei hohen Bällen offenbarte sie indes bedenkliche Schwächen. Starstürmerin Lotta Schelin bekamen die Südamerikanerinnen überhaupt nicht in den Griff. Die Schwedin hatte jedoch Pech mit einigen Abschlüssen, insbesondere in der 2. Minute, als sie das Leder bereits an Sepulveda vorbei gelegt hatte, Natalia Gaitan aber noch auf der Linie rettete. Eine weitere Großchance zur Führung verpasste Jessica Landström, die den Ball freistehend aus sieben Metern über den Querbalken drückte (12.). Gegen Ende der ersten Hälfte konnte Kolumbien immerhin Einschussmöglichkeiten des Gegners unterbinden.

Das einseitige Geschehen setzte sich nach Wiederanpfiff nahtlos fort. Und Schweden wurde wieder torgefährlich. Schelin kickte das Leder, nachdem Sepulveda ausgespielt war, zunächst am langen Pfosten vorbei (47.). Doch weitere Chancen folgten und als Landström, von Schelin ideal angespielt, aus kurzer Distanz zum 1:0 vollstreckte, war die längst überfällige Führung der Skandinavier perfekt (57.). Im Verwerten ihrer Möglichkeiten blieben die Schwedinnen aber auch in der Restspielzeit noch einiges schuldig, so dass Kolumbien bis zum Schluss, trotz prekärer Unterlegenheit, die Hoffnung auf einen Glückstreffer blieb. Spielmacherin Yoreli Rincon tauchte in der zweiten Halbzeit indes komplett unter, lediglich die auf linksaußen wirbelnde Carmen Rodallega konnte sich zwei, dreimal gut in Szene setzen und abschließen. Ein Treffer Kolumbiens hätte den Spielverlauf jedoch konterkariert.

André Schulin



Wenn ich aber nur daran denke, dass seine Frau, dieses Spice Girl, auch mitkäme! Das wäre schön für die Medien, aber nicht für uns. Das Theater brauche ich nicht.

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