Der DFB-Pokal hatte nicht nur den Spieltag verzerrt, sondern auch Auswirkungen auf seine Teilnehmer. Während die Kickers ihre Tabellenführung nur mit Mühe verteidigen konnten, ging der FK Pirmasens regelrecht baden. St. Pauli gab noch in letzter Sekunde einen Sieg aus der Hand und rutschte fast auf einen Abstiegsplatz. Auch die Spitzengruppe im Norden sortierte sich neu.
Regionalliga Nord
Wie die Jungfrau zum Kinde kam der Unterbau von Werder Bremen zur Tabellenführung. Ein müder Pflichtsieg gegen Gladbachs U23 (2:0) reichte nur deswegen zum großen Sprung, weil am Freitag der Wuppertaler SV (1:1 gegen Düsseldorf) nicht gesiegt hatte und Berlin am Folgetag ebenfalls patzte (0:1 gegen den HSV). Statt ganz oben zu stehen, ließ die Unioner das erste Saisongegentor gleich auf Platz sechs purzeln; Wuppertal dagegen musste noch froh sein über das Remis, weil Ex-Profi Policella erst Sekunden vor Schluss Düsseldorfs Führung ausgleichen konnte. Sowohl Osnabrück als auch Lübeck hätten Werder dann wochentags noch verdrängen können. Die Niedersachsen aber unterlagen in Dortmund (0:1), und Lübeck schlug Ahlen nicht hoch genug (2:1), so dass Bremen vielfach begünstigt den Platz an der Sonne behalten durfte. Dresden hatte spielfrei. Weit von der Spitzengruppe entfernt blieb weiterhin der FC St. Pauli, der zwar den Deutschen Rekordmeister an den Rand einer Niederlage gebracht hatte, in Wilhelmshaven aber wieder erblasste. Nach erquälter 3:2-Führung kassierten die Hamburger in der Schlussminute noch den Ausgleich.
Regionalliga Süd
Die Stuttgarter Kickers mussten sich in Pfullendorf alles abverlangen, um einen Rückstand noch in ein 2:1 zu verwandeln. Siegtorschütze war Yildiz, der schon beim Pokal-Triumph gegen den HSV doppelt getroffen hatte (79.). Und die Mühen lohnten sich, denn es war ein echter Big Point. Zwar gewann der Verfolger und Stadtbruder (2:0) und blieb damit wie die Kickers weiter ungeschlagen. Erstens aber waren Stuttgarts Amateure ohnehin kein Aufstiegskonkurrent, und zweitens wurde dadurch Hessen Kassel auf Distanz gehalten. Weil außerdem Reutlingen in Siegen die erste Niederlage kassierte (0:3), hatte der Tabellenführer schon nach sieben Spielen fünf Zähler Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz. Allmählich in Fahrt kamen auch die prominenteren Mittelfeld-Vereine. Hoffenheim geriet bei der noch sieglosen Zweiten des FCK zuerst in Rückstand, holte aber durch Treffer Andreas Meyers sowie des Neuzugangs Copado doch noch alle Punkte und arbeitete sich nach dem dritten Sieg in Folge auf Rang acht vor. Noch davor platzierte sich Zweitliga-Absteiger Saarbrücken, der im Duell der Pokalhelden den FK Pirmasens mit 4:1 abfertigte. Im Keller der Liga schaffte der KSC endlich den ersten Sieg (4:2 gegen Elversberg), blieb aber genau wie 1860 II (0:3 in Ingolstadt) weiterhin unter dem Strich.
Maik Großmann
Das wurde alles hochsterilisiert.
— Bruno Labbadia