In der Regionalliga Süd hat sich das Feld nach vier kompletten Spieltagen bereits erheblich auseinander gezogen. Im Norden und vor allem in der Weststaffel setzten sich noch keine Teams überragend in Szene.
Süd
Die II. Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth scheint sich am Vorbild ihrer in der 2. Bundesliga erfolgreichen Vereinskollegen zu orientieren. Mit der Maximalausbeute von zwölf Zählern aus vier Spielen weist der Regionalliga-Spitzenreiter sogar eine bessere Startbilanz als seine höher spielende Profiabteilung aus. Derweil mit einer Spitzenplatzierung der Fürther gerechnet werden konnte, mutet der zweite Platz der ebenfalls noch ungeschlagenen Kicker (3 Siege, 1 Remis) der SG Sonnenhof Großaspach überraschend an. Der 1994 aus einer Fusion (FC Sonnenhof Kleinaspach und SpVgg Großaspach) hervorgegangene Verein war erst zur Saison 2009/10 in die vierthöchste Spielklasse aufgestiegen. Traditionsmannschaften wie Hessen Kassel (7 Punkte), Wormatia Worms (6) und Waldhof Mannheim (5) erwischten ausbaufähige Starts, vom Zweitplatzierten des vorigen Jahres, den ebenfalls noch ungeschlagenen Stuttgarter Kickers (8), ganz zu schweigen. Zwei Punkteteilungen, darunter das 1:1 auf eigenem Platz gegen Großaspach, verhinderten eine bessere Platzierung der Schwaben als den fünften Rang. Vier Teams blieben noch ohne Sieg, darunter unerwartet auch die II. des TSV 1860 München (1 Punkt), die als Tabellenschlusslicht die unerfreuliche Torbilanz von 1:13 ausweist.
Nord
Kein Klub der Nordstaffel konnte nach vier Runden noch eine verlustpunktfreie weiße Weste vorzeigen. Tabellenführer Halle rettete am vierten Spieltag in letzter Minute noch ein 1:1-Unentschieden bei Wolfsburg II., ansonsten wären HSV II. und RB Leipzig (jeweils 9 Punkte) aufgrund der besseren Torbilanz vorbeigezogen. Dies könnte nachträglich noch Hannover II. (7) oder Wolfsburg II. (7) gelingen, anlässlich der Nachholpartie am 28. September. Den VfB Lübeck, Drittplatzierter des Vorjahres, kostete am vierten Spieltag die 0:1-Niederlage beim ZFC Meuselwitz den Sprung an die Tabellenspitze. Der 1. FC Magdeburg legte einen durchwachsenen Start, allerdings mit aufsteigender Tendenz hin: Der Auftaktniederlage gegen Hertha II. folgten zwei Unentschieden und danach brachte ein 2:0 beim FC St. Pauli II. den ersten Dreier. St. Pauli könnte mit einem Erfolg im Nachholspiel gegen Havelse seinen letzten Tabellenplatz eliminieren und an Aufsteiger Berliner AK weitergeben, der neben den Paulianern das einzige punktlose Nordteam darstellt.
West
Auch im Westen blieben gerade einmal der 1. FC Köln II sowie die Sportfreunde Lotte ohne Niederlage, mussten aber auch entweder drei Mal (Köln) bzw. vier Mal (Lotte) von fünf Partien mit einem Remis leben und landeten gerade einmal auf den Rängen fünf und sieben. Vorne behaupteten sich Schalke II (11 Punkte) vor Mainz II (10), doch Rot-Weiss Essen (10) und Eintracht Trier (9) blieben dicht dahinter. Die Ausgeglichenheit der Liga bestätigt der SV Elversberg, der zuletzt von Platz 2 auf 6 zurückfiel, weil es am 5. Spieltag eine fatale 0:4-Schlappe beim Wuppertaler SV setzte. Mit dem SC Verl und vor allem der TuS Koblenz befinden sich zwei ehemalige Drittligisten in oder neben der Abstiegszone, haben aber jeweils noch ein Nachholspiel vor der Brust und könnten Boden gut machen. Der einstige Bundesligist, zwischenzeitig sogar in die 5. Liga zurückgefallen, konnte sich bislang immerhin im breiten Tabellenmittelfeld etablieren. Ein echter Titelfavorit schälte sich nach fünf Spieltagen noch nicht heraus.
Ich habe nicht den Eindruck, dass Bochum ein Haufen Ich-AGs ist.
— Sebastian Polter, Neuzugang beim VfL Bochum.