Zwei Favoriten, eine Wundertüte und der Außenseiter

von Günther Jakobsen18:53 Uhr | 14.06.2016
Die wahrscheinlich herausragende Figur in der Gruppe F: Cristian Ronaldo (Portugal)

In der Gruppe F taucht mit dem durchgehend mit europaweit tätigen Profi-Kickern besetzten Island ein weiterer Debütant im EM-Feld auf und trifft zuerst auf den Gruppenfavoriten Portugal, dessen Supermegastar Cristiano Ronaldo im Vorfeld sehr optimistische Töne anschlug und sogar den Titel konkret ins Visier nahm. Der andere Außenseiter Ungarn (inklusive der Jogginghose von Kiraly) darf sich anfangs mit den ihm nicht unbekannten Nachbarn Österreich (irgendwie auch eine Art EM-Debütant) messen, zeigte kürzlich gegen die Deutschen allerdings bereits, dass das Team auch schwierig zu spielen sein kann.





Die Österreicher ließen die Konkurrenten in ihrer Quali-Gruppe klar hinter sich, stehen deshalb als klarer Favorit den Ungarn gegenüber, bespickt mit vielen bundesligaerprobten Akteuren, während Ungarn seit Ewigkeiten keine Rolle im internationalen Fußball spielte. Die Chancen der Magyaren sind gering, die Bilanz gegen Österreich indes positiv - aber aktuell ohne große Aussage.

Portugal startete in die Qualifikation zwar mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Albanien, gab danach allerdings keinen Punkt mehr ab und wurde souverän Gruppensieger. Allein die Präsenz von Cristiano Ronaldo könnte den Unterschied gegen Island ausmachen, aber auch Schwedens Ibrahimovic wurde dieser Rolle gegen Irland vorschnell zugetraut. Während Island auch in Testspielen positiv überraschte, konnte Portugal nicht wirklich überzeugen. Vielleicht ist hier die erste EM-Sensation möglich.

Nach den sechs Gruppenspielen wäre die Reihenfolgen Portugal, Österreich, Island und Ungarn der Normalfall. Gewinnen die Favoriten ihre Auftaktspiele allerdings nicht, ist in diesem EM-Block jedoch alles möglich.

Ulrich Merk



Wir waren früher härter - bei uns gab's keine Verletzungen, sondern nur glatte Brüche.

— Jürgen Friedrich