Nach zuletzt recht ansprechenden Leistungen verfiel der MSV gegen die abwehrstarken Lausitzer wieder in das alte Dilemma seiner Heimspiele. Gegen Cottbus wäre jedenfalls kreatives Angriffsspiel angesagt gewesen, doch dafür eignete sich die Bommer-Truppe auch diesmal nicht.
Energie-Schlussmann Tremmel musste sich zwar bereits nach einer knappen Minute mit einer Parade gegen einen Bodzek-20-Meter-Schuss behaupten, doch schwerer als der misslungene Paukenschlag wirkte sich das Umknicken von Angreifer Ishiaku aus, der sich von dieser Verletzung nicht wieder erholte und in der 17. Minute gegen Mölders ausgetauscht werden musste. Zu diesem Zeitpunkt - die Duisburger spielten praktisch nur zu zehnt - lag die Heimelf aber bereits mit 0:1 im Hintertreffen. Cottbus hatte über die rechte Flanke gekontert, Sörensen mit einer schönen Hereingabe Skela bedient, der mit einem Kopfballtorpedo aus der Waagerechten ins Netz getroffen hatte (4.). Der Überlegenheit des MSV tat das Gegentor allerdings keinen Abbruch. Energie musste immer wieder Torchancen zulassen, auch wenn diese nicht über die Maßen zwingend waren. Schlicke und Niculescu hätten bereits vor der Ishiaku-Auswechslung treffen können, doch am konzentrierten Abschluss haperte es bei beiden. Manch ein Schiedsrichter hätte vielleicht auch das Einsteigen von Ziebig an Mölders in der 27. Minute gepfiffen, der zuständige Unparteiische Perl zu Recht aber nicht. Vor dem Seitenwechsel hielt das optische Übergewicht der Hausherren dennoch an, echte Tormöglichkeiten aber fanden nicht statt. Auch die punktuellen Cottbuser Konter blieben letztlich erfolglos. Ein schwaches Spiel ging aufgrund der konzentrierten Abwehrarbeit mit dem zählbaren Vorteil für die Gäste in die Pause.
Mit frischem Elan ging Bommers Elf in den zweiten Durchgang, doch Energie ließ immer noch wenig brisante Szenen vor dem eigenen Kasten zu. Somit brachte der MSV-Coach nach einer guten Stunde Spielzeit mit Daun für Filipescu einen weiteren Stürmer, um den Druck zu erhöhen. Als auf der Gegenseite Sörensen bei einem Durchbruch am toll reagierenden Tormann Starke gescheitert war (70.), rollte die Partie noch einseitiger in Richtung Cottbuser Tor. Zwei schöne Torwartleistungen von Tremmel, zuerst bei einem Grlic-Freistoß, dann gegen einen Maicon-Aufsetzer, verhinderten innerhalb der nächsten elf Minuten einen MSV-Erfolg. Doch diese Aktionen blieben die Ausnahme. Insgesamt fehlte es den Gastgebern gegen die geübten Defensivkünstler aus der Lausitz vorne an Ideen. Rein auf Ergebnissicherung ausgerichtet gelang es der Mannschaft von Bojan Prasnikar somit, das 1:0 bis zum Abpfiff recht souverän zu behaupten.
Ulrich Merk
Er hat vor dem Spiel gesagt mit seinem super Deutsch: 'Bruder, schlag den Ball lang!' Und dann hab ich gesagt: 'Bruder, ich schlag den Ball lang!'
— Kevin-Prince Boateng verrät die Ansage von Ante Rebic an ihn vor dem DFB-Pokalfinale 2018, das die Eintracht gegen den FC Bayern gewann