Nach dem 1:1 bei Manchester United kann Leicester City in der englischen Premier League nun am Montag durch Schützenhilfe von Chelsea auf der Couch Meister werden. Klopps FC Liverpool hatte beim 1:3 bei Swansea City mit einer B-Elf keine Chance.
London (dpa) - Leicester City hat die erste Chance auf den Gewinn der englischen Fußball-Meisterschaft vergeben - und könnte trotzdem am Montag als Sensationsmeister feststehen.
Das Team von Trainer Claudio Ranieri erkämpfte sich in der Premier League ein 1:1 (1:1) bei Rekordmeister Manchester United und hat nun acht Punkte Vorsprung auf Verfolger Tottenham Hotspur. Sollte der Tabellenzweite am Montag das Londoner Derby beim FC Chelsea nicht gewinnen, heißt der englische Champion erstmals Leicester City.
Ohne den weiterhin verletzten DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger hatten die Gastgeber in der Anfangsphase deutlich mehr vom Spiel. Bereits nach acht Minuten traf Anthony Martial zur Führung. Die Gäste mit dem deutschen Abwehrspieler Robert Huth kamen erstmals in der 17. Minute gefährlich nach vorne und waren sofort erfolgreich. Kapitän Wes Morgen köpfte nach einem Freistoß den 1:1-Ausgleich.
Leicester fand ohne den gesperrten Torjäger Jamie Vardy erst in der zweiten Hälfte besser in die Partie, kam allerdings nicht zu hochkarätigen Torchancen. Vier Minute vor dem Ende musste zudem Daniel Drinkwater mit Gelb-Rot vom Platz und fehlt am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den FC Everton. Manchester United bleibt nach dem Remis auf Platz fünf.
Jürgen Klopp und der FC Liverpool müssen nach dem 1:3 (0:2) bei Swansea City um einen internationalen Startplatz in der neuen Saison bangen. Die Reds stehen zwar mit 55 Punkten weiterhin auf dem letzten Europa-League-Platz, mussten allerdings innerhalb von vier Tagen die zweite Niederlage hinnehmen. «Die Leistung war nicht gut genug. Wir haben verdient verloren», stellte Klopp fest.
Er veränderte im Vergleich zum 0:1 im Halbfinal-Hinspiel der Europa League beim FC Villarreal seine Elf auf acht Positionen. Die Folge: Die Gastgeber dominierten in der ersten Halbzeit und gingen durch den ghanaischen Nationalspieler André Ayew (20. Minute) und Jack Cork (33.) mit 2:0 in Führung. Kurze Hoffnung kam auf in der 65. Minute, nachdem Christian Benteke auf 1:2 verkürzen konnte. Zwei Minuten später stellte Ayew den alten Abstand wieder her. Liverpool-Profi Brad Smith sah zudem nach 77 Minuten Gelb-Rot.
Der FC Arsenal bleibt durch einen glanzlosen 1:0-Erfolg über Abstiegskandidat Norwich City auf Champions-League-Kurs. Für mehr Aufsehen als der Treffer durch Danny Welbeck (59.) sorgten einige hundert Arsenal-Fans, die mit Plakaten die Trennung vom langjährigen Trainer Arsène Wenger forderten. Mit «Time for Change»-Schildern demonstrierten sie für einen Neuanfang beim Club von Mesut Özil und Per Mertesacker, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung vorzeitig vom Platz musste.
«In dieser Saison hatten wir gehofft, dass wir den Titel gewinnen können. Es passierte nicht, und deswegen sind die Leute frustriert. Ich teile ihre Enttäuschung», kommentierte Wenger die Proteste. Doch die große Mehrheit bei den Anhängern der Nord-Londoner machte sich durch Wenger-Rufe für den Franzosen stark. «Es war eine seltsame Atmosphäre, aber wir müssen damit leben», erklärte der Coach, der zuletzt 2004 mit den Gunners englischer Titelträger war.
(dpa)
Leicester CityChampionship
•Rang: 7•Pkt: 6•Tore: 4:3
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