Der FC Barcelona holte in diesem Jahr wieder einmal den Champions-League-Titel - schon zum dritten Mal seit 2006. Die englischen Teams waren dagegen in der Königsklasse so schlecht wie seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr. Zudem machten Vertreter aus der Schweiz und Zypern auf sich aufmerksam.
Der FC Barcelona war in der Champions-League-Saison 2010/11 das Maß aller Dinge. Selten verlief ein Finale so eindeutig wie das 2011er-Endspiel in der Königsklasse zwischen den Katalanen und Manchester United (3:1). Dabei hatte United-Trainer Alex Ferguson vor dem Spiel noch „das beste Finale des Jahrzehnts“ erwartet. Für viele fand das eigentliche Endspiel schon im Halbfinale statt - zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid. In der Endphase der Saison trafen beide Erzrivalen innerhalb von nur zweieinhalb Wochen viermal aufeinander. Real gewann den Pokal, Barca dafür die Meisterschaft und die Champions League. Immerhin war für die Madrilenen die Teilnahme am Halbfinale das beste Ergebnis in der Königsklasse seit acht Jahren. Auch in der neuen Spielzeit gaben die beiden Krösusse aus Spanien den Ton mit an: Keine anderen Mannschaften holten in der Vorrunde so viele Punkte wie Real (18) und Barca (16). Auf Platz drei folgte schon Bayern München mit 13 Zählern.
Die Zeiten, in denen die Champions League eine internationale englische Meisterschaft war, sind vorbei. In der Saison 2011/12 schafften es nur zwei Teams von der Insel ins Achtelfinale - so wenige wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Ausgerechnet die beiden in der Premier League führenden Klubs aus Manchester, City und United, schieden bereits in der Vorrunde aus. United scheiterte zum vierten Mal in Folge an einem FCB. Nach dem FCB aus Barcelona (2009, 2011) und dem FCB aus München (2010) war diesmal schon der FCB aus Basel Endstation. Bereits am zweiten Gruppenspieltag piesackten die Schweizer die Briten und trennten sich im Old Trafford 3:3-Unentschieden vom englischen Meister. Damals wurden sie noch vom ehemaligen Bayern-Profi Thorsten Fink gecoacht. Nach dessen Wechsel in die deutsche Bundesliga zum Hamburger SV übernahm mit dem ehemaligen Bayern-Jugendtrainer Heiko Vogel ein weiterer Deutscher das Traineramt in Basel. Vor dem letzten Gruppenspieltag brauchte aber ManUnited nur ein Unentschieden bei den Schweizern, um die nächste Runde zu erreichen. Doch die Baseler siegten durch Tore der ehemaligen Bundesligaprofis Marco Streller sowie Alexander Frei mit 2:1 und warfen den dreimaligen Champions-League-Sieger vorzeitig aus dem Wettbewerb.
Mit APOEL Nikosia sorgte ein weiterer vermeintlicher Fußballzwerg für Furore. Der zypriotische Meister zog als Gruppensieger ins Achtelfinale ein und ließ dabei unter anderem den amtierenden Europa-League-Sieger FC Porto hinter sich. Sowieso scheint die Königsklasse so ausgeglichen wie seit Jahren nicht mehr zu sein. Die 16 Achtelfinalisten kommen aus neun verschiedenen Ländern. England, Spanien, Deutschland, Frankreich und Russland stellen je zwei Klubs, Portugal, die Schweiz und Zypern je einen. Das größte Kontingent mit drei Achtelfinalisten kommt ausgerechnet aus Italien - dem Land, das zum vorerst letzten Mal vier Champions-League-Teilnehmer hätte stellen können, wenn nicht Udinese Calcio schon in der Qualifikation am FC Arsenal gescheitert wäre.
Senthuran Sivananda
Wenn du bei Newcastle United einen Vertrag unterschreibst, weißt du, dass du gefeuert wirst.
— Steve Bruce, Ex-Trainer von Newcastle United, bei BBC Radio 5 Live.